16 Meter lang, 5 Meter breit und 4,50 Meter hoch, das sind die Maße des römischen Handelsschiffs Laurons 2. Eine logistische Meisterleistung war von Nöten, das Schiff aus seiner Bauhalle zu heben und zehn Kilometer von dem Bauplatz auf dem Parkplatz der Universität Trier durch Trier zum Bauhof des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn (WSA) gefahren werden.
Das römische Original war im 3. Jahrhundert an der südfranzösischen Küste gesunken. Für ein Forschungsprojekt hat es die Universität Trier mit der Hochschule Trier wieder originalgetreu aufgebaut. Sie wollen nachvollziehen, was römische Handelsschiffe bereits geleistet haben und wie man aus den damaligen Handelswegen Rückschlüsse auf die heutige Globalisierung ziehen kann.
Stürmische Überfahrt zum ersten Hafen
Zwei Kräne hoben das Schiff aus der Bauhalle. Gegen 22:30 Uhr startete ein Tieflader mit einem langen Begleitkonvoi. Dann stieg die Spannung: Gegen 23 Uhr fegte ein schweres Gewitter über Trier hinweg. Geschichtsprofessor Dr. Christoph Schäfer berichtet immer noch aufgeregt von dem Moment: „Das Schiff geriet in eine ähnliche Situation wie sein Original, das vermutlich in einem Unwetter in der Bucht von Laurons, westlich von Marseille gesunken ist.“
Es ging alles gut. Zwar ist das Schiff voller Wasser gelaufen, aber die Planken sollten sowieso aufquellen. Das römische Handelsschiff steht nun auf der Helling, auf einer Schräge des WSA, die in die Mosel führt. Denn im Flusslauf der Mosel werden die ersten Messungen stattfinden. Wenn alles planmäßig verläuft, wird der Geschichtsprofessor mit dem Schiff in den kommenden Jahren auch im Mittelmeer segeln.
Erster Halt: Schiffstaufe
Nur noch wenige Arbeiten werden in der WSA in den nächsten Wochen erledigt. Die Mannschaft des Bootsbaus fiebert nach zwei Jahren Arbeit jetzt der Schiffstaufe entgegen. Prof. Dr. Christoph Schäfer ist vergnügt: „Wir freuen uns, wenn dann bald das Schiff endgültig im Wasser liegt. Bis zur Schiffstaufe am 5. Juli wird das Schiff in Betrieb genommen und dann bekommt es auch seinen endgültigen Namen.“
► Mehr Infos zum Projekt Laurons 2
Kontakt
Prof. Dr. Christoph Schäfer
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