Die faszinierende Reise der Sammlungsobjekte

Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek richtet den Blick auf die „Vorgeschichte“ der Exponate. Eröffnungsfeier am 22. Januar.

Drei Sammlungen der Universität realisieren die neue Ausstellung „Objektbiographien“, die am 22. Januar 2024 in der Universitätsbibliothek eröffnet wird. Die Original- und Abguß-Sammlung, die Graphische Sammlung und die Sammlung des Fachs Papyrologie bieten den Besuchern eine ungewöhnliche Perspektive auf die Exponate.

Papyri sind Teil der Ausstellung, hier ein gefälschter Papyrus in einem Schuhkarton.
Papyri sind Teil der Ausstellung, hier ein gefälschter Papyrus in einem Schuhkarton.

Anders als in der wissenschaftlichen Arbeit üblich, geht es hier nicht darum, die Gegenstände, Kunstwerke oder Zeugnisse selbst zu beschreiben und zu vermitteln. Wie der Ausstellungstitel „Objektbiographien. gebraucht – geschätzt - gesammelt“ ausdrückt, wird hier vielmehr die „Biographie“ der Objekte zum Untersuchungsgegenstand.

Studierende auf Spurensuche

Vermittelt wird die Reise, die diese Objekte hinter sich haben. Studierende der Fächer Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Papyrologie sind in einer interdisziplinären Lehrveranstaltung diesen Spuren nachgegangen. Sie haben für die Ausstellung Informationen recherchiert, wie die Objekte bislang genutzt wurden, welche Funktionen sie erfüllt, wo und wie man sie lagerte oder transportierte. In diesem Sinn stellten die Objekte Gebrauchsgegenstände dar, die aus unterschiedlichen Gründen geschätzt und in Sammlungen aufgenommen wurden.

„Durch die Beschäftigung mit objektbiographischen Fragen können auch Veränderungen der semantischen Bedeutung von Gegenständen sowie deren Umfunktionierung im Zuge von Wiederverwendungsprozessen hinterfragt werden“, sagt Patrick Reinard, Juniorprofessor der Papyrologie.

Fruchtbare Kooperation

Teil der Präsentation sind Gegenstände aus allen drei Sammlungen. Neben Papyrusfragmenten sind Druckgraphiken und Antiken zu sehen, auf denen Gebrauchsspuren oder andere Details Hinweise auf ihren wechselnden Gebrauch geben. „Die Ausstellung zeigt sehr deutlich, wie fruchtbar eine solche Kooperation der beteiligten Fächer sowohl für die Wissenschaft als auch für die Ausbildung der Studierenden sein kann“, sagt Dr. Stephan Brakensiek, Kustos der Graphischen Sammlung. Er betont, dass es zukünftig mehr solcher gemeinsamen Unternehmungen geben soll.

Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministers Clemens Hoch ist vom 22. Januar bis zum 17. März 2024 in der Zentrale der Universitätsbibliothek Trier zu sehen. Sie wird am Montag, 22. Januar, 18 Uhr, mit Grußworten der Bibliotheksdirektorin Doris Schirra sowie des Universitätsvizepräsidenten Prof. Dr. Torsten Mattern eröffnet. Als Mitglied der studentischen Arbeitsgruppe wird Edda Schwarzkopf in die Ausstellung einführen.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung, die im Verlauf des Jahres unter anderem auch an der Universität Kassel, dem Lippischen Landesmuseum Detmold und dem Kreismuseum Bitburg-Prüm zu sehen sein wird, erscheint ein Katalog, an dem auch Studierende mitgewirkt haben.

Ausstellung: „Objektbiographien. gebraucht - geschätzt – gesammelt“

Universitätsbibliothek Trier
22. Januar -17. März 2024, jeweils zu den Öffnungszeiten der Bibliothek
Ausstellungseröffnung: Montag,22. Januar 2024, 18:00 Uhr