Als erstes Stück stand Edvard Griegs Peer Gynt-Suite Nr.1 auf den Notenpulten, die auf dem dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen beruht, das die Abenteuer des selbstgefälligen Bauernjungen Peer beschreibt, der am Ende vor lauter Suche nach dem Glück am wahren Leben vorbeigelebt hat. Zart fangen die Flöten und Holzbläser die Morgenstimmung ein, die Streicher wispern geheimnisvoll, bis mit der großen Trommel und den strahlenden Blechbläsern die Sonne aufgeht.
In Ases Tod hatten die Streicher ihre Sternstunde: Sie spielten mit wunderbar weichem, samtigem Klang dieses Klagelied, in dem sich die Trauer manchmal aufzubäumen scheint, um dann in einem unglaublich zarten Pianissimo zu verklingen.
Anitras Tanz ist ein beschwingtes, aber heikles Stück. Trotzdem tanzten die Pizzicati der Violinen, auch wenn sie manchmal nicht ganz zusammen waren. (Hauptsache der letzte Ton einer Reihe saß!)
Im 4. Satz, In der Halle des Bergkönigs, meint man in die sagenumwobene Welt der Trolle einzutauchen. Erst kommen sie vereinzelt, leise – wunderbar gespielt von den Kontrabässen, Celli und Posaunen – dann werden es immer mehr und sie werden immer schneller, bis das Ganze in einem wilden, lärmenden Getöse endet.
Die 4 Lieder op.59 von Felix Mendelssohn bildeten anschließend einen Riesenkontrast.
Der Chor sang diese sehr romantischen Lieder a cappella, sicher, ausdifferenziert und sauber intoniert. Besonders beim Frühzeitigen Frühling waren aber die Männerstimmen zu leise, während beim Abschied vom Walde alle Stimmen wieder ausgeglichen klangen.
Auch die Nachtigall wurde munter wiedergegeben.
Eine völlig andere Musik erklang dann mit der Pavane von Gabriel Fauré in Fis-moll für Chor und Orchester. Das dem Stück zugrunde liegende französische Gedicht ist wahrlich kein Meisterwerk der Dichtkunst – muss es auch nicht sein, denn die Musik bringt das Anliegen sehr stringent zum Ausdruck: Es geht um die Unausweichlichkeit von Liebe, um ihre „Tyrannei“ und das sich daraus allzu oft ergebende Leid. Die Melodik ist spanisch anmutend, deutlich melancholisch – hier seien besonders die sanften Hörner hervorgehoben! Holzbläser, Streicher und Chor musizierten diese feierlich schreitende Pavane mit schöner Harmonie.
Im wahrsten Sinn mit Pauken und Trompeten begann das Te Deum von Antonin Dvorak.
Der Chor zupackend, die Blechbläser strahlend. Es ist ja auch ein Lobgesang, ursprünglich für das Jubiläum der Entdeckung Amerikas gedacht, dann aber zum 400. Jahrestag der Gründung von Prag aufgeführt.