Die neue Generation Pflegekräfte

Die Universität Trier treibt mit einem dualen Studiengang die Akademisierung der Pflege voran. Jetzt entlässt sie die ersten Absolventen in das Berufsleben.

Immer mehr Menschen werden älter und leiden unter Krankheiten. Die Herausforderungen in der Pflege steigen. Darauf hat die Universität Trier mit sieben Partner-Kliniken reagiert. Vor vier Jahren ging der erste duale Studiengang der Universität „Klinische Pflege“ an den Start, der die Berufsausbildung mit einem Studium der Pflegewissenschaft verbindet. 14 Absolventen sind nun aus dem ersten Jahrgang hervorgegangen.

Annika Thies ist eine von ihnen, die jetzt den Ausbildungsabschluss zur Pflegekraft für Gesundheits- und Krankenpflege und obendrauf noch den Bachelor of Science in den Händen hält. Ausbildung und Studium gleichzeitig zu machen, hat sich für sie gelohnt: „Ich bin beständig über mich herausgewachsen. Dafür werde ich übernommen und habe eine Stelle mit einem großen, neuen Verantwortungsbereich.“

Universität Trier bekommt Gesundheitscampus

Die Berufseinsteigerin Annika Thies wird künftig im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen arbeiten. Das Konzept der Klinik sieht vor, jede der 42 Stationen zukünftig mit einer studierten Pflegekraft zu besetzen. Mit denen will Stephan Lutz, stellvertretender Leiter der Pflege im Mutterhaus, die Qualität der Pflege vorantreiben: „Es reicht nicht ein gutes Herz und gute Hände zu haben. Wir brauchen ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse, um unsere Pflege weiterzuentwickeln.“

Absolventin Annika Thies

Die junge Pflegewissenschaft ist innerhalb der Strategie der Universitätsleitung ein Baustein. Denn die Universität Trier arbeitet an einem Gesundheitscampus. Nach und nach erweitert sie ihr Studienangebot im Bereich Gesundheit. Die poliklinische Psychotherapieambulanz ist schon etabliert, dazu ist vor einem Monat das Weiterbildungsstudium Zukunftsmanagement und Positiver Wandel gekommen. Im nächsten Jahr folgt eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

14 Absolventen sind ein Kompetenzausweis

Die Absolventen des dualen Studiengangs Klinische Pflege sind begehrt. Der größte Teil wird direkt von den Kooperationskliniken übernommen. Dank ihrer einzigartigen Ausbildungskombination in den Schwerpunkten Pflege und Gesundheitspsychologie sind die Absolventen bestens auf die Berufspraxis vorbereitet.

Die Absolventen an ihrem großen Tag in der ersten Reihe
Zum Bachelorzeugnis bekomt jeder eine Blume. Wie die Pflänzchen sollen die Absolventen weiter wachsen, ihre Fertigkeiten pflegen, sich tiefer in ihren Anwendungsbereichen verwurzeln und in der passenden Jobumgebung gedeihen.
Alle Absolventen werden einzeln zur Zeugnisübergabe auf die Bühne gerufen.
Prof. Dr. Haas überreicht dem ersten Studenten sein Abschlusszeugnis.
Absolventin Stephanie Herzberger: "Ich freue mich auf das Berufsleben und die neuen Aufgaben."
"Der duale Studiengang ist ein Qualitätsgewinn für die Universität Trier", Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel
Rührende Worte von zwei Absolventinnen zum Schluss. Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren.
Von ihren Schützlingen bekommen auch die Professorinnen Blumen überreicht.
Alle Organisatoren rund um das duale Studium auf einen Blick.
"Die Absolventen sind unsere Zukunft", Dekanin Fachbereich I Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry
Der Stolz über die Absolventen und die Vorfreude auf den Master 2020 füllen den Raum.

Universitätspräsident Professor Dr. Michael Jäckel freut sich über die Erweiterung des Studienangebots: „Der duale Studiengang bedeutet einen Qualitätsgewinn für die Universität Trier.“ Die 14 daraus hervorgegangenen Absolventen seien für ihn ein Kompetenzausweis der Universität, der Fachschule und der Krankenhäuser, die trotz Kritik an der dualen Ausrichtung sich akribisch für den Studiengang engagiert haben.

Nächste Station: Berufspraxis oder Master 2020?

Die Aufgabe der studierten Pflegekräfte wird es sein, einerseits in der Pflegepraxis zu arbeiten und andererseits die Form der Pflegepraxis ihrer Station zu reflektieren, neueste Forschungsergebnisse zu berücksichtigen und mit Konzepten in ihrer Station einzubringen. Deswegen freut sich der Hausobere des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, Markus Leineweber, darauf, seine Absolventen in der Pflegepraxis zu erleben. Schon die Themen der Abschlussarbeiten hätten ihn inspiriert, die auf der Absolventenfeier vorgestellt worden sind.

Die beiden Professorinnen der Pflegewissenschaften, Dr. Margit Haas und Dr. Heike Spaderna, sind stolz auf ihre Absolventen und das funktionierende Studiengangskonzept. Auf der Absolventenfeier überreichten sie gerührt jedem ihrer Schützlinge Blumen. Zum Schluss der Feierlichkeiten hob Margit Haas, deren Professur von der Nikolaus-Koch-Stiftung finanziert wird, die Qualität der Kooperation hervor: „Ich weiß das freundliche Miteinander und die Zusammenarbeit zu schätzen. Wir sind überzeugt von unserem Konzept und halten alle gemeinsam daran fest.“ Im Wintersemester 2019/20 wollen Haas und Spaderna neben dem Bachelor of Science noch den Master of Science anbieten.

► Zur Webseite des Studienfachs Pflegewissenschaften
► Alle Partnerkliniken auf einen Blick

Kontakt

Prof. Dr. Margit Haas
Professur für Pflegewissenschaft
E-Mail: haasmuni-trierde
Tel.: 0651 201-4336