„Wir wollen mit dem Ausbau der Studienangebote weitere, hochqualifizierende Ausbildungskapazitäten schaffen und dem steigenden Bedarf an Pflege-Fachkräften Rechnung tragen“, erläuterte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf heute in Trier. „Mit der Universität Trier und der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen ermöglichen wir eine gute regionale Verteilung der Studienangebote im Bereich Pflege. Hinzu kommen noch die Pflege-Studiengänge an der Katholischen Hochschule in Mainz. Mit diesen Studiengängen in verschiedenen Regionen des Landes werden Fachkräfte vor Ort ausgebildet. Die Hochschulen können regionale Bedarfe aufnehmen und Kooperationen mit Partnern der Region pflegen. Der starke Aufbau im Bereich der Pflege- und Gesundheitsberufe unserer Hochschulen ist ein Meilenstein bei der Sicherstellung der Pflegeversorgung in unserem Land.“
Mit der Schaffung der zwei Gesundheits-Schwerpunkte an der Universität in Trier und der Hochschule in Ludwigshafen setzt die Landesregierung die bundesweit vereinbarte Teilakademisierung der Pflegefachberufe um und folgt damit auch den Empfehlungen des Wissenschaftsrates. Durch den Ausbau der Pflege-Ausbildung an den Hochschulen in Trier und Ludwigshafen werden die bestehenden dualen Bachelor-Studiengänge an die neuen rechtlichen Bestimmungen auf Bundesebene angepasst, zwei weitere Master-Studiengänge eingerichtet und Promotionsangebote ermöglicht.
Gute Voraussetzungen
"Fünf neue Professuren für die Universität erhält man nicht jeden Tag. Daher sind wir stolz, dieses Paket heute präsentieren zu können", sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel. Er bezeichnete die Einrichtung der neuen Professuren als Chance und Herausforderung zugleich. Zum einen bietet die Infrastruktur von dann insgesamt sieben Professuren gute Vorausssetzungen, die Pflegestudiengänge auszubauen und sich zu einem führenden Standort in der akademischen Pflege-Ausbildung zu entwickeln.
Andererseits zieht die neue rechtliche Grundlage der Pflege eine Umstellung auf eine primärqualifizierende Ausbildung nach sich. Die bislang praktizierte Form des dualen Studiums der Pflegewissenschaft kann nicht fortgeführt werden. Somit müssen neue Kooperationsformen zwischen Hochschulen und Pflegeeinrichtungen entwickelt werden, um den weiterhin vorgesehenen hohen Praxisanteil des Studiums, der höher ist als der für Theorie, realisieren zu können. Ergänzend zu den fünf zusätzlichen Professuren wird daher eine weitere Stelle für die Koordination der Praxisanteile eingerichtet. Die Schwerpunkte der fünf Professuren werden thematisch so konzipiert, dass pflegerische Aspekte für die gesamte menschliche Lebensspanne - vom Kleinkind bis zum Lebensabend - abgebildet sind.
Aktuell wird an der Universität Trier ab dem Wintersemester 2019/20 ein neues Master-Angebot „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ mit den beiden Schwerpunkten „Klinische Pflege“ und „Gesundheitsförderung“ angeboten. Im optimalen Fall könnte ein Jahr später zum Wintersemester 2020/21 das erste Studienangebot in der neuen Konstellation starten.
Ein wichtiger Pfeiler
„Ich danke sehr für das Vertrauen des Landes Rheinland-Pfalz und der beteiligten Ministerien in den nun vorgesehenen Ausbau der Pflegewissenschaft in Trier. In diesen Dank schließe ich die bisherige regionale Unterstützung ein, insbesondere den Beitrag unserer Kooperationspartner und der Nikolaus-Koch-Stiftung. Damit wird ‚Pflegewissenschaft‘ in Trier zu einem Markenzeichen, das über die Grenzen der Region hinaus Aufmerksamkeit erzielen wird. Für Trier und seine Universität ist dies ein wichtiger Pfeiler. Der Gesundheitsstandort wird dadurch wissenschaftlich und praktisch in eine gute Richtung bewegt“, ergänzte Michael Jäckel.
In Ludwigshafen sollen die bestehenden Bachelorstudiengänge „Pflege“ und „Hebammenwesen“ um ein Master-Angebot „Innovative Versorgungspraxis in der Pflege und im Hebammenwesen“ erweitert werden. Hierzu erhält die Hochschule zwei zusätzliche Professuren und eine Koordinationsstelle für Praktika.
„Mit der Teilakademisierung der Pflegefachberufe geht unsere Hochschule einen für Rheinland-Pfalz und seine Zukunftsfähigkeit wichtigen Weg. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen unserer Hochschule und der Universität Trier im Bereich der Promotionen, werden wir auch bundesweit einen bemerkenswerten Akzent setzen“, führte Prof. Dr. Peter Mudra, Präsident der HWG Ludwigshafen, aus.