Mehr als nur Rot, Grün und Blau - Was unsichtbare Farben uns über unsere Welt verraten

Hallo Kinder,

wusstet ihr, dass es Farben gibt, die man gar nicht sehen kann? Ich habe das auch erst in der Kinder-Uni Veranstaltung „Mehr als nur Rot, Grün und Blau - Was unsichtbare Farben uns über die Welt verraten“ von Herrn Assenmacher und Herrn Gilcher erfahren.

Zu Beginn der Veranstaltung haben wir uns erst einmal gefragt, worin Farben sich überhaupt unterscheiden. Wir haben herausgefunden, dass Farben sich durch unterschiedliche Wellenlängen auszeichnen. Aber was sind überhaupt Wellenlängen und was haben die mit Farben zu tun? Man kann sich das wie bei den Wellen im Meer vorstellen. Die Wellen kommen in immer unterschiedlichen Zeiten am Strand an. So ist das auch beim Licht, nur, dass wir die einzelnen Wellen des Lichts nicht sehen können. Jede Farbe hat eine unterschiedliche Wellenlänge. Gemessen werden diese Wellenlängen in Nanometern. Nanometer sind winzig kleine Messeinheiten. Ein Meter besteht zum Beispiel 1.000.000.000 Nanometer (einer Milliarde Nanometer). Kaum vorstellbar, oder?

Die Wellenlänge ist der Abstand zwischen zwei Wellen. Violett hat eine Wellenlänge von 425 Nanometer, Blau 480 Nanometer, Grün 520 Nanometer, Gelb 570 Nanometer, Orange 600 Nanometer und Rot sogar 700 Nanometer.

Es gibt auch Licht, das wir nicht mehr sehen können. Das ist der Fall, wenn die Wellenlänge 750 Nanometer überschreitet. Das Licht nennt man dann Infrarotlicht.

Dann haben wir uns die Frage gestellt, ob unterschiedliche Farben auch unterschiedlich warm sind. Das ist tatsächlich der Fall! Doch wie haben die Wissenschaftler das herausgefunden? Ganz einfach, sie haben Sonnenlicht durch ein Prisma gebrochen, so dass das Licht in alle Farben des Regenbogens aufgefächert wird und dann haben sie einfach in jeden Farbbereich des Lichts mit einem Thermometer die Temperatur gemessen. Dabei haben sie herausgefunden, dass blaues Licht am kühlsten ist und Rot die wärmste sichtbare Farbe ist. Bei dem Experiment haben die Wissenschaftler auch herausgefunden, dass es Infrarotlicht gibt, das ist nämlich noch wärmer als das rote Licht.

Wie kommt es dazu, dass wir verschiedene Gegenstände in unterschiedlichen Farben sehen? Das liegt an der Reflektanz. Das Gras ist zum Beispiel grün, weil es fast ausschließlich nur grünes Licht reflektiert. Jedes Objekt reflektiert auch noch Infrarotlicht, aber das können wir ja nicht sehen und deswegen wirkt sich das auch nicht auf unsere Farbwahrnehmung aus.

Als nächstes sind wir alle zusammen rausgegangen und haben ganz viele verschieden farbige Blüten, Blätter und Gräser zusammengesucht. Die haben wir dann unter ein Spektrometer gelegt. Mit einem Spektrometer kann man ganz genau untersuchen, welche Lichtfarben ein Gegenstand reflektiert. Das haben wir dann mit unseren gesammelten Sachen ausprobiert. Das war super!

Anschließend haben wir mehr über das „Rot-Grün-Blau-Modell“ erfahren. Das besagt nämlich, dass jede Farbe eine Mischung aus den drei Farben Rot, Grün und Blau ist. Anhand dieser drei Farben nehmen auch Satelliten im Weltall Bilder von unserer Erde auf. Dazu verwenden sie Bänder, die zuerst immer nur eine Farbe aufnehmen und anschließend werden dann mehrere dieser Farbbänder übereinander gelegt, so dass ein buntes Bild entsteht. Es gibt auch Infrarot-Satelliten, die nehmen Bilder mit Infrarot-Bändern auf. Auf diesen Bildern kann man dann zum Beispiel besonders gut sehen, wo auf der Welt besonders viele Pflanzen wachsen. Das ist nämlich deshalb so, weil Pflanzen besonders viel Infrarotlicht von ihrer Oberfläche reflektieren.

Zuletzt haben wir noch über Wärmebilder gesprochen. Wärmebilder sind Bilder, die zeigen, wie warm etwas ist. Umso wärmer etwas ist, desto röter wird es auf dem Bild dargestellt und umso kühler etwas ist, desto blauer erscheint der entsprechende Bereich auf dem Bild. Dafür gibt es extra Kameras, diese heißen Wärmebildkameras. Davon durften wir in der Kinder-Uni auch eine ausprobieren. Wir konnten so überprüfen, auf welchen Stühlen bereits jemand saß und welche Stühle unberührt waren. Zum Abschluss hat Herr Assenmacher noch Bilder von unseren Köpfen mit der Wärmebildkamera gemacht. Die sahen ganz schön witzig aus, besonders wenn man eine Brille trägt, da diese durch ihre Kälte besonders auf dem ansonsten warmen Gesicht besonders in blau hervorsticht.

Bis bald,

eure Klara Schlaufuchs