Buchkunst entdeckt

Direkt am zentralen Eingang der Unibibliothek können seit Kurzem Kunstwerke aus Büchern bestaunt werden. Wer hat sie gemacht?

Ein Mitarbeiter der Unibibliothek upcycelt Bücher, die sonst weggeschmissen werden. Der Platz der Bibliothek ist begrenzt. Deswegen werden regelmäßig Bücher aussortiert, in der Bücherbörse der Bibliothek verkauft oder im Altpapier entsorgt. Bernd Reinhard waren die Bücher zu schade zum Wegwerfen und er überlegte, was man sonst damit machen könnte.

Der Freizeitbastler lernte die Faltkunst durch Blogs und YouTube-Videos. In mühevoller Kleinarbeit bildet er aus Buchseiten 3-D-Formen, wie ein Herz, den Eiffelturm oder das Wort Buch. Geschnitten wird dabei nichts, sondern Seite für Seite gefaltet. Für 100 Seiten braucht Bernd Reinhard etwa zwei Stunden. So kann mit allen Arbeiten ein Buch-Kunstwerk schon mal acht Stunden Zeit in Anspruch nehmen. Die Zeit bringt er nach seiner Arbeit als Abteilungsleiter der Medienausstattung der Unibibliothek auf, wenn er sich in seinen Garten setzt, eine Vorlagen anfertigt und auf ein Buch überträgt –  das Kunstwerk entsteht.

Auf die Art hat Bernd Reinhard schon 50 Bücher in kleine Ausstellungsstücke verwandelt. Einige davon sind seit Kurzem in einer Vitrine am zentralen Eingang zu sehen. Das neueste Stück ist politisch. Es zeigt den amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Auf ihn soll der „Little Rocket Man“ folgen. Wer aufmerksam ist, wird immer wieder ein neues Werk in der Sammlung der Unibibliothek entdecken können.

In der Bibliotheksvitrine reiht sich Kunstwerk an Kunstwerk. Bernd Reinhard hat so viele Ausstellungsstücke unterschiedlichster Art geschaffen, dass immer wieder neue dazukommen.
Nach getaner Arbeit in der Bibliothek fertigt der Freizeitbastler, wie hier, seine Kunstwerke in mühevoller Kleinarbeit.
Nachdem Bernd Reinhard schon viele 3-D-Formen ausprobiert hat, wagt er sich jetzt an politische Faltkunst.
Trotzdem aufwändiger Faltkunst wirkt „Trump“ tatsächlich wie ein gewöhnliches Buch.
Wenn das Buchkunstwerk fertig ist, fertigt der Bibliotheksmitarbeiter extra eine neue Signatur an, als wäre das Buch zu einer anderen Ausgabe geworden, die eine neue Einordnung erfordert.
Wörter und Formen waren Bernd Reinhards Anfang. Nach den ersten gelungenen Werken probierte er sich an der Mehrebenen-Faltkunst aus, wie an Fußabdrücken und Pfoten in Buchseiten.
Die Uni Trier und das Herz gehören zu seinen Erstwerken.
Es gibt kein Bastelprojekt vor dem Bernd Reihnard Halt machen würde. Den Bibbär geschnitzt und die Büchermöbel in der Leseecke hat er auch schon gebaut.

Kontakt

Dr. Klaus Gottheiner
Mail: gottheineruni-trierde
Tel. +49 651 201-2460