Innovative Therapien in virtuellen Welten

Das Forschungskolleg XR-PATH hat neue Entwicklungen in den Bereichen Rückenschmerz, Herzinsuffizienz und soziale Interaktion präsentiert.

Technologien der Extended Reality (XR), also Technologien, die die reale Welt mit virtuellen Elementen kombinieren, können die Therapie chronischer Erkrankungen revolutionieren und die Gesundheitsversorgung durch digitale Innovationen verbessern. Das zeigte das Forschungskollegs XR-PATH von Hochschule Trier und Universität Trier bei seiner Ergebnispräsentation. Gefördert wird das wegweisende Projekt vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz.

Mann mit VR-Brille vor Computer
Promovent Nikolai Hepke demonstriert die virtuelle Umgebung. Foto: Bastian Franz / Hochschule Trier

In seiner Eröffnungsrede erläuterte der wissenschaftliche Sprecher des Kollegs und Studiengangsleiter der Medizinformatik der Hochschule Trier, Prof. Dr. Jörg Lohscheller, die Ziele und die interdisziplinäre Struktur von XR-PATH. Das Kolleg widmet sich drei eng verknüpften Forschungsbereichen: Der Entwicklung XR-basierter Therapieansätze für die Behandlung von Rückenschmerzen, dem VR-gestütztem Training für Patienten mit Herzinsuffizienz sowie der Integration sozialer Interaktionen in virtuelle Umgebungen.

XR-PATH (Immersive Extended Reality for Physical ActiviTy and Health) steht exemplarisch für interdisziplinäre und institutionenübergreifende Zusammenarbeit. Beide Trierer Hochschulen teilen sich die wissenschaftliche Leitung und die Betreuung von sechs Promovierenden. Betreuungstandems aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beider Institutionen sorgen für eine fächerübergreifende Qualifizierung der Nachwuchsforschenden.

Internationale Anerkennung und zukunftsweisende Forschung

Die Präsidentinnen der beiden Hochschulen, Prof. Dr. Dorit Schumann und Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer, eröffneten die Veranstaltung gemeinsam mit dem Dekan des Fachbereichs Informatik, Prof. Dr. Heinz Schmitz. Zu den Gästen zählten Dr. Carola Zimmermann vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, die Bürgermeisterin der Stadt Trier, Elvira Garbes, sowie Vertreter des Medizincampus Trier und der akademischen Lehrkrankenhäuser Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen und Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier.

Ein Highlight der Veranstaltung waren die im Rahmen des Kollegs entwickelten, interaktiven Demonstratoren, die von den Doktorandinnen und Doktoranden präsentiert wurden. Gäste hatten die Möglichkeit, die Ergebnisse des Forschungskollegs selbst zu erleben. Von immersiven Bewegungsübungen für Rückenschmerzen über spielerische VR-Trainings für Herzpatienten bis hin zu virtuellen Kooperationsumgebungen: Die Anwendungen zeigten anschaulich, wie XR-Technologien zukünftig in Therapien eingesetzt werden können.

Das Forschungskolleg XR-PATH hat bereits erste internationale Anerkennung erfahren. Ergebnisse des Kollegs wurden auf renommierten Konferenzen präsentiert und dort unter anderem mit einem „Best Paper Award – Diversity and Societal Impact“ zusätzlich ausgezeichnet. Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften betonen die Relevanz des Projekts für die interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft.

Ein starkes Signal für die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Mit einem Gesamtbudget von über 1,3 Millionen Euro und einer Laufzeit von drei Jahren hat XR-PATH neue Impulse für die Verbindung von Digitalisierung, Therapie und Gesundheitswissenschaften gegeben. Die heutige Präsentation verdeutlichte eindrucksvoll, wie die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Universität Trier dazu beiträgt, die Gesundheitsversorgung in der Region Trier und darüber hinaus nachhaltig zu verbessern.

Mehr Infos auf der Website der Gesundheitspsychologie der Universität Trier
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