Fördern und fordern der KAS

Im Gegensatz zu anderen studentischen Initiativen ist die „Konrad-Adenauer-Stipendiatengruppe“  an der Universität Trier nirgendwo im Netz zu finden: keine eigene Homepageseite, keine Facebookseite oder irgendein anderes Onlinemedium. Die Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) sind von außen nicht leicht zu erreichen, aber nach innen bilden sie ein engmaschiges Netzwerk.

Kathrin Bertram und Valentin Mingo
Kathrin Bertram und Valentin Mingo sind Stipendiaten der KAS

Kathrin Bertram und Valentin Mingo sind Stipendiaten der KAS und engagieren sich an der Universität Trier in der Konrad-Adenauer-Stipendiatengruppe. Im Wintersemester haben sie gemeinsam ein Kulturprogramm organisiert: Sie waren in der Nero-Ausstellung und haben Faust im Stadttheater gesehen. Das macht Kathrin und Valentin Spaß, ist für sie aber auch verpflichtend.

Wer ein Vollstipendium von der KAS erhält, wird einerseits finanziell gefördert und ist andererseits Teil eines umfangreichen „ideellen Förderprogramms“. An der Universität Trier sind derzeit etwa elf Stipendiaten in der Hochschulgruppe vernetzt und haben einen Vertrauensdozenten an ihrer Seite, der sie jederzeit in allen Belangen unterstützt. Darüber hinaus kümmern sich ein Regionalreferent um die Studierenden und ein Promotionsreferent um die Promovenden der Stiftung.

Kathrin Bertram studiert im Master Sozialkunde und Englisch auf Lehramt, Valentin promoviert in der Biogeographie über die Auswirkung von Pestizid-Einsätzen auf Reptilien. Beide treffen ihre Referenten einmal im Jahr. Dann werden Studienziele und Studienverlauf besprochen sowie die Ziele für das kommende Jahr festgelegt. Valentin schätzt diese Form der Unterstützung: „Durch die individuelle Förderung und die Ziele, die man sich steckt, bekommt man eine besondere Motivation.“

Zusätzlich zu Betreuung und Vernetzung in einer Hochschulgruppe bietet die KAS ihren Stipendiaten ein studienbegleitendes Seminarprogramm an. Eine Woche oder fünf Tage trifft man sich mit Stipendiaten aus ganz Deutschland, um sich mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen. Die Trierer Hochschulgruppe hat im letzten Jahr sogar selbst ein Kompaktseminar mit 25 Teilnehmern im Stipendiaten-Netzwerk zum Thema Antisemitismus organisiert.

Kathrin Bertram
Auf einer Informationsveranstaltung der Trierer Stipendiatengruppe: Kathrin Bertram erklärt Studierenden Förderungsmöglichkeiten bei der KAS
Gruppenfoto
„A“- wie Adenauer. Die Stipendiaten bei einem Ausflug zum Besucherbergwerk Fell im Sommer 2016
Valentin Mingo
Auf einer Informationsveranstaltung der Trierer Stipendiatengruppe: Valentin Mingo informiert andere Promovenden über Stipendien bei der KAS
Kathrin Bertram und Valentin Mingo
Kathrin Bertram und Valentin Mingo am Unisee

Die Themen sind entweder fachlich oder fachübergreifend organisiert: Politik, Wirtschaft, Bildung oder Europa. Einmal hat Kathrin Betram ein Seminar mit Roland Koch als Referenten besucht. Es ging um das Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Politik. Bei ihren bisherigen Seminaren war sie beeindruckt von der Auswahl der Referenten. Am besten gefallen der Trierer Gruppensprecherin aber die Abschlussabende der Seminartage. Dort werden Freundschaften geschlossen und Kontakte geknüpft.

Für Valentin Mingo sind die Seminare ebenfalls sehr bereichernd: „Wenn sich die Stipendiaten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammenfinden, bekommt man Dinge aus ganz anderen Perspektiven aufgezeigt und lernt neue Sichtweisen kennen.“ Da müsse man sich keine Sorgen machen, dass keine Diskussion aufkomme.

Fördern und fordern ist das Stiftungsmotto der Konrad-Adenauer-Stiftung. Damit bekommen Stipendiaten wie Kathrin Bertram und Valentin Mingo einiges geboten, gehen aber auch Verpflichtungen ein. Die Stiftung achtet im Auswahlverfahren darauf, dass die Kandidaten ihre Werte vertreten und bereit sind, zu Seminaren zu fahren, sich in der Hochschulgruppe zu engagieren und die Gesellschaft mitzugestalten.

 

Der Artikel ist am 17. Januar 2017 veröffentlicht worden.