Mit Stipendium durch das Studium

Anna-Lena und Gloria lachen. Zurecht: Sie werden von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Aufgenommen wurden sie über unterschiedliche Wege. Aber beide haben jetzt den Vorteil, sich finanziell keine Sorgen um ihr Studium machen zu müssen.

Gloria Sundermann
Gloria Sundermann
Anna-Lena Wölwer
Anna-Lena Wölwer

Gloria ist in einer Sprechstunde von einem Dozenten angesprochen worden. Anna-Lena bekam aufgrund ihrer guten Noten eine Nachricht des Hochschulprüfungsamtes (HPA). Beide wurden für die Studienstiftung des deutschen Volkes (SdV) empfohlen, jetzt sind sie unter den Stipendiaten. Trotzdem ist es ein Irrtum, dass man ausschließlich über Empfehlungen und mit überragenden Noten in das Stipendienprogramm der SdV aufgenommen wird. Aus Glorias Sicht sollte jeder seine Chance nutzen sich zu bewerben: „Sie [Die Bewerbung] eröffnet einem neue bereichernde Wege für die aktive Gestaltung der eigenen Zukunft.“

Aus Glorias Sicht sollte jeder seine Chance nutzen sich zu bewerben: „Sie [Die Bewerbung] eröffnet einem neue bereichernde Wege für die aktive Gestaltung der eigenen Zukunft.“

Ein typisches Bewerberprofil gibt es bei der SdV nicht. Gloria ist Masterstudentin der Kunstgeschichte und Anna-Lena Masterstudentin der Volkswirtschaftslehre. Die fachlichen Ausrichtungen und Bildungsgrade der Geförderten sind unterschiedlich. Gemeinsam ist allen, dass sie gute Noten haben und eine klare Bereitschaft zeigen aus Überzeugung gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Hohe Chancen hat also, wer sich neben dem Studium für die Gesellschaft engagiert und das können die unterschiedlichsten Formen sein.

Gloria SdV
Gloria zum Informationsnachmittag der SdV

Frau Prof. Lehmkuhl und Frau Prof. Preckel der Uni Trier sind Vertrauensdozentinnen der SdV. Sie ermutigen ausdrücklich zur Bewerbung. Auch wenn die Studienleistung wichtig ist, würden gerade weitere Aspekte, wie persönliches Engagement und die eigene Studienmotivation eine besondere Rolle spielen. Es gebe nichts zu verlieren, man könne nur dazu gewinnen.

Neben der finanziellen Förderung stehen den Stipendiaten eine Menge von zusätzlicher Programmen offen: Sommerakademien, Sprachkurse, berufsorientierte Seminare, Ortsgruppentreffen, Studienberatung und einiges mehr. Für Anna-Lena ist das ein großer Vorteil der Stiftung. Außerdem nutzt sie die Veranstaltungsangebote, um sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen: „Dank der verschiedensten Hintergründe, Studienfächer und einer ansteckenden Neugierde für unendlich viele Themen, die alle mitbringen, ist jedes Treffen lohnenswert."

Die Meinung der Stipendiatinnen

Anna-Lena Wölwer: „Am Ende meines vierten Studiensemesters habe ich mich sehr über den Vorschlag des HPAs bei der Studienstiftung gefreut. Ich war natürlich sehr aufgeregt vor der Auswahltagung und hatte gemischte Erwartungen, was die anderen Anwerber und meine Chancen anging. Auf meiner Auswahltagung habe ich dann viele interessante Menschen kennengelernt und trotz einer gewissen Anspannung bei allen Anwerbern ein schönes Wochenende erlebt. Die Förderung der Studienstiftung bringt mich auf vielerlei Wegenmit vielen tollen Menschen zusammen, sei es über die Sommerakademien, Sprachkurse, Auslandstreffen oder den Stammtisch mit den heimischen Stipendiaten und Alumni. Dank der verschiedensten Hintergründe, Studienfächer und einer ansteckenden Neugierde für unendlich viele Themen, die alle mitbringen, ist jedes Treffen sehr lohnenswert. Außerdem habe ich durch das Stipendium eine finanzielle Absicherung meines Studiums und kann mich voll und ganz darauf konzentrieren.“

Gloria Sundermann: „Während einer Sprechstunde sprach mich der Dozent darauf an, dass er mich gerne bei der Studienstiftung vorschlagen würde. Es folgte ein längerer und spannender Auswahlprozess, der in zwei Auswahlgesprächen (eines fachbezogen, eines fachfremd) mit zwei Professorinnen gipfelte. Zusammen mit der Aufnahmebestätigung erhielt ich u.a  das Jahresprogramm der Studienstiftung mit einer Fülle von kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Veranstaltungen sowie Sprachkursen, die nun auch mir als neues Mitglied zur Auswahl standen. Dieses vielfältige Angebot gehört für mich zu den besonderen Vorteilen der Förderung. Jeder sollte die Chance nutzen, sich bei der Studienstiftung zu bewerben – sie eröffnet einem neue bereichernde Wege für die aktive Gestaltung der eigenen Zukunft.“

Das kleine Bewerbungseinmaleins bei der SdV

Im Studium gibt es theoretisch vier Mal die Chance in die Förderung reinzukommen:

  1. Vorschlag von der Schule noch vor dem Studienbeginn.
  2. Zu Beginn des Studiums (also im ersten oder zweiten Semester) selbst bei der Studienstiftung bewerben und an einem Test teilnehmen. Der Vorteil hier: die Abiturnote ist zweitrangig, entscheidend ist das Testergebnis. Abhängig vom Testergebnis wird man zu einem Auswahlseminar eingeladen, alles zusammen entscheidet über die Aufnahme. Nach den ersten zwei Semestern gibt es noch zwei Optionen in die Förderung aufgenommen zu werden.
  3. Vorschlag über das Hochschulprüfungsamt, wenn man zu den besten 10% seines Jahrgangs gehört – Studierende, die vom HPA vorgeschlagen werden sollen, müssen dazu ihre Einwilligung geben. Die wird per Email an die Uni-Mailadresse der Studierenden abgefragt, es lohnt sich also da regelmäßig reinzuschauen.
  4. Durch die Empfehlung einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers (habilitierte wissenschaftliche Mitglieder einer Fakultät oder solche mit gleichwertigem Status, weitere Infos siehe Link).

In allen Fällen folgt nach dem ersten Bewerbungsschritt (Test oder Vorschlag) ein Auswahlverfahren bei dem immer auch mündliche Auswahlgespräche eine große Rolle spielen.

Für die offenen Sonderprogramme wie das China-Programm oder das Japan-Programm, das ERP-Programm (USA), das McCloy-Programm (USA), oder auch das Mercartor-Kolleg gilt jedoch das Prinzip der Selbstbewerbung. In jedem Fall bieten diese Programme sowohl die Möglichkeit einen Auslandsaufenthalt zu realisieren als auch in die Förderung der Studienstiftung aufgenommen zu werden.

Hochqualifizierte und gesellschaftlich engagierte Doktorandinnen und Doktoranden können jederzeit gemeinsam mit dem Betreuer oder der Betreuerin den Antrag auf ein Promotionsstipendium stellen.

Kontakt

Lehmkuhl Preckel

Vertrauensdozentinnen
Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl
Fachbereich III, Geschichte
Raum A 236, lehmkuhluni-trierde
Telefon: 0651 – 201 4101

Prof. Dr. Franzis Preckel
Fachbereich I, Psychologie
Raum D 302, preckeluni-trierde
Telefon: 0651 – 201 4520

Agnes Schindler

Stipendienberatung der Universität Trier
Dr. Agnes Schindler
Raum V 32, schindleruni-trierde
http://stipendien.uni-trier.de

Der Artikel wurde am 22. November 2016 veröffentlicht.