Auszeichnungen für akademische Spitzenleistungen
In einer kleinen Feierstunde – mit Corona-bedingtem Abstand – wurden im Audimax der Universität Trier die Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern sowie von internationalen Studierenden gewürdigt. Trotz begrenzter Teilnehmerzahl waren die diesjährigen Preisverleihungen nicht minder feierlich. Das Orchester der Universität Trier ehrte die insgesamt elf Preisträger auf musikalische Weise. In kleinerer Besetzung unter Leitung von Mariano Chiacchiarini spielte das Collegium Musicum das Stück „Canto de Octubre“ von Astor Piazzolla.
„Auch wenn heute Forschungsarbeiten ausgezeichnet werden, die meist bereits vor der Corona-Pandemie abgeschlossen waren, möchte ich ausdrücklich die Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der digitalen Lehre hervorheben“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel.
Dem Freundeskreis Trierer Universität e.V. ist die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Vergabe von Förderpreisen für herausragende Promotionen ein besonderes Anliegen. Stifter aus der Region stellen das Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro zur Verfügung. Von den jeweiligen Gutachtern werden die Dissertationen vorgeschlagen, die mit der Spitzennote "summa cum laude" abgeschlossen wurden. Eine Jury entscheidet über die eingereichten Vorschläge. „Ich freue mich sehr auf die Kurzvorträge der Preisträgerinnen und Preisträger“, leitete Dr. Hubert Schnabel, Vorsitzender des Freundeskreises Trierer Universität über. „Die Forschungsarbeiten zeigen auch, was junge Leute antreibt und beschäftigt.“
Beispiele für die vielfältige Forschung an der Universität Trier
Mit dem Ziel, Werkzeuge für Software-Entwickler zu optimieren, hat Dr. Sebastian Baltes (Informatik) in einer empirischen Studie untersucht, was die Arbeitsweise eben dieser Berufsgruppe kennzeichnet. Wie Menschen auf ein bedrohliches Ereignis reagieren, hat Dr. Benjamin Buttlar (Psychologie) erforscht. Eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs hat auch Dr. Anna Kallabis (Geschichte) in den Fokus genommen. Sie zeichnete in ihrer Dissertation Meinungsströmungen nach, die es in der Region Trier unter französischer Herrschaft zur Zeit der Aufklärung im Kreis katholischer Eliten gab. Mit Fehlern in der menschlichen Wahrnehmung hat sich Dr. Simon Merz (Psychologie) beschäftigt und gemeinsam mit anderen Forschenden eine neue Theorie zur Wahrnehmung erarbeitet.
Die Verbesserung einer Methode zur Untersuchung der Interaktion von Tieren verschiedener Spezies war eines der Ergebnisse der Arbeit von Dr. Daniela Rößler (Biogeographie). Dr. Vsevolod Scherrer (Psychologie) ist der Frage nachgegangen, wie sich die Motivation von Schülern, zu lernen und Leistungen zu erbringen, im Laufe der Schulzeit verändert. Dr. Florian Schulz (Rechtswissenschaft) hat in seiner Doktorarbeit Fragen der Haftung und Versicherung beim Betreiben von Windenergieanlagen diskutiert. Europäische und kanadische fiktionale Literatur über den „Arabischen Frühling“ hat Julia Wurr (Anglistik) analysiert. Wie sich Psychotherapeuten in ihrer Arbeitsweise unterscheiden, hat Dr. Dirk Zimmermann (Psychologie) in den Blick genommen.
Vorbilder für andere internationale Studierende
Für ihre besonderen akademischen Leistungen im Studium und gleichzeitig ihr bemerkenswertes gesellschaftliches und interkulturelles Engagement wurden Oksana Petruk und Sobirjon Ortikov ausgezeichnet.
Oksana Petruk kommt aus der Ukraine und studiert im Master Geschichte. Gleichzeitig engagiert sie sich innerhalb und außerhalb der Universität Trier ehrenamtlich, unter anderem für umweltpolitische Themen. Zudem arbeitet sie an Forschungsprojekten zur NS-Geschichte mit. Sie erhält den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).
Den mit 500 Euro dotierten Universitätspreis überreichte Prof. Dr. Ulrike Gehring, Vizepräsidentin der Universität Trier, an Sobirjon Ortikov. Der Masterstudent der Wirtschaftsinformatik mit usbekischen Wurzeln ist unter anderem Co-Referent des Referats ausländischer Studierender des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Besonders zu würdigen sei, so Gehring, dass er internationalen Studierenden das Ankommen in Deutschland und an der Universität Trier erleichtert.
„Die beiden Preisträger sind Vorbilder für andere, die ebenfalls zum Studium in ein anderes Land gehen. Für unsere ganze Universität Trier sind die internationalen Studierenden eine Bereicherung sowohl im Kontext des Studiums wie auch für den interkulturellen Austausch“, betonte die Vizepräsidentin.