Mit menschengemäßer Unternehmenskultur zum Erfolg. Erster Workshop des Projekt- und Praxismoduls. Mit Wolfgang Gutberlet („tegut…“)

Der Unternehmer Wolfgang Gutberlet setzte am 17. Mai 2024 den Auftakt zur Workshop-Reihe im Projekt- und Praxis-Modul des Bachelors Interkulturelle Kommunikation und Management.

Dabei besteht ein Workshop aus drei Lehreinheiten: 1.) der Einführung in den fachlichen Schwerpunkt, diesmal zum Thema „Unternehmenskultur“, gefolgt 2.) vom Vortrag des Gastes und 3.) einem anschließenden Kolloquium mit den Studierenden.

 

Wolfgang Gutberlet hatte die Firma „tegut…“ aus wenigen Lebensmittelfilialen in Osthessen zu einem Handelsunternehmen mit 290 Filialen und 6 400 Mitarbeitenden aufgebaut, bevor er sie 2013 an die Schweizer Migros-Gruppe verkaufte. Zudem war Gutberlet einer der Vorreiter der Bio-Bewegung in Deutschland. Bereits 1982 boten seine Supermärkte Bio-Produkte an, deren Auswahl sich im Sortiment kontinuierlich erweiterte. In seinem Vortrag erläuterte Wolfgang Gutberlet die Verbindungen zwischen Kultur, Unternehmenskultur und Gemeinschaftskultur. Zentraler Bedeutung kommt daher seinem Menschenbild zu, das auch bei „tegut…“ prägend für die Unternehmenskultur war. Dabei wird der Mensch nicht nur als konsumierender und arbeitender homo oeconomicus gesehen, sondern als individuelles Wesen mit Geist, Seele und Leib.

Im Kolloquium wurden die Inhalte des Vortrages durch die Fragen der Studierenden im Dialog konkretisiert: Welche Rolle spielte die IT bei der Expansion des Unternehmens bereits Anfang der 1970er Jahre? Was ist menschengemäße Nahrung? Wie erkennt man sie? Ist es dann unmoralisch, Zigaretten und H-Milch im Angebot zu führen? Wie wirkte sich das Uneasy Triangle (Dt.: Magisches Dreieck) von Governance, Preis und Gesundheit in der Unternehmenspraxis von „tegut…“ aus? Welche Erfolgsfaktoren haben wirklich dazu beigetragen, "tegut..." groß zu machen? Was hat Wolfgang Gutberlet tatsächlich zum Verkauf seines Unternehmens an Migros motiviert? Dabei erreichte das Gespräch eine hohe Intensität und Authentizität, zahlreiche neue Erkenntnisse zutage fördernd. Denn der - auch weiterhin aktive - Unternehmer blieb den Studierenden bis zum Schluss keine Antwort schuldig.