Böden - Typen mit Profil

Hallo kleine Bodenkundler,

mit Böden sind natürlich nicht eure Fußböden zu Hause gemeint, sondern die Böden in der Natur – wie Prof. Thiele-Bruhn uns scherzhaft in das Thema „Bodenkunde“ einführte. Sicherlich habt ihr schon davon gehört, dass es bestimmte Bodentypen gibt, die man nach der jeweiligen Farbe, Körnigkeit und bestimmten Inhaltsstoffen, z.B. Kalk, einteilen kann. Aber wisst ihr auch, wie Böden überhaupt entstehen?

Prof. Thiele-Bruhn erklärte uns sehr anschaulich, dass durch die alltägliche Witterung (Sonnen-strahlen, Regen bzw. Schnee etc.) verbunden mit dem Wechsel zwischen Wärme und Kälte Steine zerfallen. Diese werden immer kleiner, bis von ihnen nur noch ganz feines Material übrig ist. Dieses feine Material bezeichnen wir dann als Boden. Wie schnell das geht, hängt von der Art der Zusammensetzung des Steins ab. So verwittert z.B. Kalk relativ schnell. Könnt ihr euch denken, warum ich relativ sage?  Weil dieser ganze Prozess Jahrtausende dauert – eine Zeitspanne, die ihr euch sicherlich kaum vorstellen könnt. Nun durften wir sogar in einem kleinen Experiment ein wenig Säure auf etwas Erde geben. Fing das Gemisch an zu sprudeln, haben wir gelernt, dass die Erde Kalk enthalten haben muss. Dieser wurde durch die Säure aufgelöst. So können Steine auch von Säure „zerfressen“ werden.

Hinsichtlich der Körnigkeit unterscheidet man drei verschiedene Formen. Zwei davon kennt ihr, nämlich Sand und Ton. Dazwischen gibt es noch den Schluff. Sein Material ist weder so fein wie das des Tons, noch so grob wie das des Sandes und er fühlt sich an wie Mehl. So verwittern einige Steine zu Sand, andere zu Ton oder Schluff. Die Mischung aus allen dreien wird dann als Lehm bezeichnet.

Sicherlich könnt ihr euch denken, warum man von einem Bodenprofil spricht? Von oben kann man vom Boden nicht viel sehen. Man muss erst eine Seitenansicht schaffen, die es ermöglicht, den Boden mit seinen ganzen Schichten zu betrachten. Aber wusstet ihr auch, dass richtiger Boden erst dann entsteht, wenn zu dem verwitterten Gestein auch noch Humus, d.h. verweste Pflanzenreste, dazu kommt.

Außerdem haben wir erfahren, dass in Bezug auf die Bodenfarben ein gewisser Herr Munsell Farbtafeln entwickelt hat, die von jedem Bodenkundler der Welt benutzt werden. Anhand dieser Farbtafeln durften wir nun die Farbe unserer jeweiligen Bodenprobe bestimmen.

Bestimmt habt ihr Schwierigkeiten, euch vorzustellen, dass in einer Hand voll Boden 10 Milliarden Organismen leben sollen. Im Vergleich dazu finden sich in einem Garten normaler Größe sogar ca. 750 kg – dies entspricht dem Gewicht einer Kuh und dem von zwei Schweinen zusammen.

Ganz wichtig ist auch beim Boden zu wissen, dass er nicht nur Wasser speichern kann wie ein Schwamm, um die Pflanzen vor dem Vertrocknen zu bewahren, sondern auch Gift. Wenn ihr dies einmal in einem Experiment nachweisen und auch mit dem großen Pürckhauer Bohrer Bodenproben nehmen wollt und noch vieles mehr, müsst ihr zur Kinder-Uni kommen. Bis dahin seid gegrüßt von Eurer Klara Schlaufuchs.