Hurrikane, Tornados und Zyklonen. Wie entstehen Stürme?

Hallo Kinder,

einen Sturm haben wir ja alle schon mal erlebt. Aber habt ihr euch auch mal gefragt, wie so ein Sturm entsteht? Bei der letzten Kinder-Uni-Veranstaltung „Hurrikane, Tornados und Zyklonen - wie entstehen Stürme?“ von Prof. Dr. Günther Heinemann haben wir dies gelernt.

Als Erstes hat uns Herr Heinemann ein Anemometer (ganz schön kompliziertes Wort, oder?) gezeigt. Das ist ein Windmessgerät, das zeigen kann, wie stark der Wind ist. Wind ist bewegte Luft. Aber nun kommen wir zu der eigentlichen Frage: Wie entsteht Wind? Herr Heinemann zeigte uns dies anschaulich an einem Experiment. Er blies einen großen Luftballon auf und als er uns dann fragte, wie man nun Wind machen kann, hatten die Kinder-Uni-Studierenden natürlich sofort die Antwort parat: „Man muss einfach die Luft rauslassen!“. Das stimmte natürlich und Herr Heinemann erklärte uns daraufhin, warum das so ist: Im Inneren des Luftballons ist größerer Druck als außerhalb des Luftballons und deswegen strömt die Luft dann nach außen. Das ist immer so: Luft fließt vom hohen zum tiefen Druck. Damit Wind entstehen kann, braucht man also Luftdruckunterschiede.

Nachdem wir nun also wussten, wie Wind entsteht, schauten wir uns eine Simulation mit unterschiedlichen Windstärken an. Francis Beaufort, ein englischer Segler, hat eine Skala erfunden mit der man die unterschiedlichen Windstärken einordnen kann. Die Skala geht von 0 bis 12, bei 0 ist es windstill und bei Stufe 12 handelt es sich um einen Orkan. Ein Orkan ist ein sehr starker Sturm, der eine Geschwindigkeit von bis zu 120km/h erreichen kann. Das kann dann schon große Schäden anrichten.

Neben den Orkanen gibt es auch die Hurrikane (man kann sie auch Taifun oder tropische Zyklone nennen), diese bewegen sich noch schneller als die Orkane. Sie haben einen Durchmesser von 1000km (das ist ungefähr so groß wie ganz Deutschland) und zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Mitte ein sogenanntes „Auge“ haben, wo es windstill ist. Das Auge ist von einer großen Windspirale umgeben. In Deutschland gibt es zum Glück keine Hurrikane, da diese zum Entstehen eine warme Meeresoberfläche von circa 27°C brauchen. Da ist die Nordsee mit 18°C Wassertemperatur zum Glück zu kalt. Herr Heinemann zeigte uns dann eine Internetseite, auf der man die aktuellen Stürme sehen kann, dort entdeckten wir sogar selbst einen Hurrikan, der mit einer Geschwindigkeit von 200km/h über den Ozean zog.

Nicht nur Hurrikane sind schneller als Orkane, sondern auch die Tornados. Diese sehen wie Rüssel aus, die aus einer Gewitterwolke ragen. Sie sind vergleichsweise klein, sie haben „nur“ einen Durchmesser von 200 bis 300 Metern, können aber trotzdem sehr große Schäden anrichten. Als Herr Heinemann uns erzählte, dass es Tornados auch in Deutschland gibt, konnte das zunächst keiner von uns glauben. Tatsächlich gibt es circa 20 Tornados jährlich in Deutschland, in den USA sind es sogar mehr als 1000 pro Jahr. Tornados werden nicht mehr mit der Beaufort-Skala gemessen, sondern mit der Fujita-Skala.

Diese geht von F0 bis F5, wobei F0 der Windstärke 12 der Beaufort-Skala entspricht und F5 bei einer Geschwindigkeit von 500km/h erreicht ist. Nachdem wir nun so viel über Tornados gelernt hatten, durften wir sogar selber einen kleinen Tornado erzeugen. Das könnt ihr auch mal zu Hause probieren! Ihr braucht einen durchsichtigen Becher, Sprudelwasser, etwas Salz und einen Löffel zum Rühren. Ihr gebt das Salz in das Sprudelwasser und dann müsst ihr kräftig rühren, dann könnt ihr sehen, wie in eurem Glas ein Tornado entsteht. Das Wasser sollte man danach nur besser nicht mehr trinken.

Zum Abschluss veranstalteten wir noch einen kleinen Wettbewerb. Mit Hilfe des Anemometer schauten wir, wer den meisten Wind erzeugen konnte. Nico konnte am besten Pusten. Er lag mit sagenhaften 10,8 Metern pro Sekunde an erster Stelle, dicht gefolgt von Niklas mit 10 Metern pro Sekunde und Lukas mit 8,7 Metern pro Sekunde. Alle Kinder-Uni-Studierenden zeigten, dass sie ganz schön Wind erzeugen können! Wie im Flug verging so eine weitere spannende Kinder-Uni-Veranstaltung. Bis zum nächsten Mal!

Eure Klara Schlaufuchs
[Bericht: Louisa Zopes. Fotografie: Katharina Fäßler]