„Was für ein Stress!“

„Ich habe so viel Stress!“ – Den Satz habt ihr sicherlich schon öfter gehört. Vor allem die Erwachsenen sagen das immer häufig. Aber was ist eigentlich Stress? Darüber haben wir in am Freitag (18.04.) gemeinsam mit Petra Pütz, Tabea Steffke und Thorsten Hero gesprochen.

Wir haben herausgefunden, dass es Situationen gibt, die für manche Menschen Stress bedeuten, für andere aber gar nicht. Wenn ein Schüler an die Tafel muss z.B.: Einige haben damit große Probleme, werden rot im Gesicht oder fangen an zu schwitzen. Warum? Weil sie entweder Angst haben, dass sie an der Tafel etwas falsch machen oder dass die Mitschüler vielleicht sogar über sie lachen. Anderen macht es dagegen gar nichts aus, an die Tafel zu müssen. Was der Mensch also als stressig empfindet, hängt von ihm selbst und von seinem Charakter ab.

Normalerweise ist es aber gar nicht schlimm, wenn man ein bisschen Stress hat. Im Gegenteil: Stress ist in manchen Situationen sogar sehr sinnvoll. Wenn ich z.B. von einem Tiger angefallen werde, schlägt mein Herz schneller, meine Aufmerksamkeit wird geschärft und mein Blutzuckerspiegel steigt enorm an. Durch diese Stresssituation reagiere ich blitzschnell. Nur so habe ich die Chance zu überleben.

Zu viel Stress ist aber nicht gut. Denn wenn ein Mensch zu viel Stress hat – wenn er z.B. viel in der Schule lernen, viele Hausaufgaben machen muss und viele Prüfungen hat, kann es sein, dass ihn das überlastet. Wenn man diesen Stress nicht nur einen Tag lang hat, sondern mehrere Wochen oder Monate, dann wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus. Viele Kinder und Erwachsene verlieren dann den Appetit, können nicht mehr schlafen oder bekommen Bauchschmerzen. Manche werden sogar aggressiv. 

Um zu testen, ob wir die Sachen, die Petra uns beigebracht hat, auch behalten haben, haben wir ein Quiz zum Thema „Stress“ gemacht. Vielleicht habt ihr ja Lust, dieses Quiz auch mal zu machen. Dann schaut in den nächsten Tagen noch mal auf der Kinder-Uni-homepage unter „Neuigkeiten“ nach. Dort steht dann, wo ihr euch das Quiz herunterladen könnt. 

Nach dem Quiz haben wir einen kleinen Rundgang durch das Labor der Psychobiologie gemacht. Wow! Da gab es tolle Sachen zu sehen. Überall Reagenzgläser und tolle Maschinen. Wir durften nichts anfassen, weil das ja sehr gefährlich werden kann. Am besten hat mir die große Eismaschine gefallen. Das ist eine Maschine, die selbstständig Eis produziert. Die würde ich auch gerne haben, dann müsste ich meine Getränke nicht mehr in den Kühlschrank stellen. Aber in dem Labor verwendet man das Eis natürlich nicht für Getränke. Das Eis braucht man, um z.B. die Blutproben, die Versuchspersonen abgegeben haben, kühl zu lagern.

Im Anschluss an den Rundgang durch das Labor durften wir jetzt selbst einen Stress-Test machen! Thorsten hat uns in einen unheimlichen Raum, der sehr kalt war, gebracht. Es stand nur eine Kamera, ein Mikrofon und ein großer langer Tisch in dem Raum. Jetzt wurden unterschiedliche Rollen verteilt: Julia war die Kamerafrau und Jonas der Versuchsleiter. Julia saß außerdem auch noch mit Robert, Carina und Laura in der Jury. Jeder in der Jury hatte einen weißen Arztkittel an. Das sah richtig professionell aus. Lukas war unsere Versuchsperson. Er hat eine kurze Geschichte vorgelesen und musste sich jetzt eine Fortsetzung ausdenken und diese der Jury erzählen. Dabei stand er die ganze Zeit mitten in dem kahlen Raum vor einem Mikrofon. Die Dozenten wollten testen, ob er sich stressen lässt, wenn er eine Aufgabe vor der Jury lösen muss. Nach drei Minuten war Lukas erlöst. Danach kam aber noch eine Rechenaufgabe auf ihn zu: Lukas musste von 798 in 7-er-Schritten runterzählen. 798-791-784 usw. Und immer, wenn er einen Fehler gemacht hatte, musste er wieder bei 798 anfangen. Das war ganz schön stressig, fand ich. Aber Lukas hat es kaum etwas ausgemacht. Er hat eine richtig tolle Geschichte erzählt – wie in einem Bilderbuch - erzählt. Das war wirklich super! Das Rechnen hat ihm aber nicht so viel Spaß gemacht. Nachher hat Lukas gesagt, dass er es nicht so stressig fand, vor der Jury zu stehen. Aber ein bisschen aufgeregt wäre er schon gewesen.

Damit wir uns alle wieder entspannen konnten, hat Tabea zum Schluss noch einen Entspannungstest mit uns gemacht. Ich sage Euch, das war einfach traumhaft! Wir mussten die Augen schließen und uns vorstellen, wir wären am Strand und lägen im Sand. Das war richtig erholsam. Das werde ich jetzt auch öfter mal zu Hause machen. Denn mit den Übungen kann man den Stress, den man hat, viel besser verarbeiten und vielleicht sogar beseitigen.
 

Macht’s gut,

Euer kUNIbert Schlaufuchs, der wieder etwas schlauer geworden ist.

[Anne Herscheid]