Neurodiversität und Studium
Neurodiversität beschreibt, dass Menschen ihre Umwelt und die Interaktion mit anderen Menschen auf viele verschiedene Arten erleben. Diese verschiedenen Arten zu denken und zu lernen sollen dabei aber nicht als Defizit betrachtet werden. Im Folgenden wird Neurodiversität aber als Begriff verwendet, um eine Reihe von Beeinträchtigungen zusammenzufassen, die sich vorher nicht gut gruppieren ließen, nämlich Legasthenie, Dyskalkulie, Dyspraxie, Wahrnehmungsstörungen, Kontaktschwierigkeiten und emotionalen Störungen, wie sie z.B. bei der Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung (AD(H)S) und der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) vorkommen.
Diese neurodiversen Studierenden haben oft einen schwierigeren Start an der Universität als andere und stehen auch später im Studium immer wieder vor Herausforderungen. Oft steht die Diagnose auch erst noch aus. Dabei mangelt es diesen Studierenden keinesfalls an Intelligenz. Sie sind, mit etwas Unterstützung bei der Bewältigung des Studienalltags, durchaus in der Lage, sehr gute Studien- und Prüfungsleistungen zu erbringen.
Das START-Projekt
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Informationen zum START-Projekt

Zum Wintersemester 2021/22 startete ein neues Pilotprojekt an der Universität Trier, gefördert durch die Nikolaus-Koch-Stiftung und in Kooperation mit dem Autismus Trier e.V. START steht für "Studienanfänger*innen mit Teilleistungsstörung oder Autismus-Spektrum-Störung mit Rat und Tat zur Seite stehen". Das Projekt läuft noch bis September 2023.
Das START-Projekt stellt neurodiversen Studierenden, also jenen mit einer Teilleistungsstörung, AD(H)S und/oder Autismus-Spektrum-Störung Buddies zur Seite, die bei der Bewältigung des Studienalltags helfen.
Ich habe gerade mit dem Studium begonnen und könnte einen Buddy gut gebrauchen
Studierende an der Universität Trier mit einer Teilleistungsstörung oder Autismus-Spektrum-Störung die aktuell im ersten bis dritten Semester studieren können sich direkt bei der Zentralen Studienberatung melden und dann einem Buddy zugewiesen werden.
Die Tutor*innen helfen 2-3 Stunden pro Woche mit Tipps, Ratschlägen und Unterstützung zum Studium, helfen beim Einfinden auf dem Campus und erleichtern so ein (nachträgliches) Willkommen an der Universität und die Eingewöhnung in Trier.
Haben Sie Interesse oder benötigen noch weitere Informationen? Dann melden Sie sich einfach bei Nathalie Beßler unter Tel. 0651 201 3149 oder bessleruni-trierde.
Anfragen werden vertraulich behandelt.
Wie kann ich Buddy werden?
Sie haben das dritte Semester abgeschlossen und haben Lust, sich als Buddy für neurodiverse Studierende zu engagieren? Dann werden Sie Teil unseres Tutor*innen-Teams!
Gesucht werden Studierende aller Studiengänge, die mindestens das zweite Semester abgeschlossen haben und die Kontaktfreudigkeit, Interesse und Offenheit am Austausch mit anderen Studierenden sowie gute Kenntnis der universitären Strukturen mitbringen. Denn Sie begleiten Studierende mit einer Teilleistungsstörung und geben inhaltliche oder fachliche Hilfestellung bei den folgenden Themen:
- Organisation und Zeitmanagement
- Einhaltung von Fristen und Formalien
- Stundenplanorganisation/Belegung von Seminaren
- Aufgabenmanagement und Priorisierung
- Kontakt zu Lehrenden und Kommilitonen (z. B. Lerngruppen)
- Kontakt zu Beratungsstellen
Geplant ist der Einsatz der Tutor*innen ab September 2022 fortlaufend und je nach Bedarf für 2-3 Stunden pro Woche. Die Bezahlung richtet nach den Vorgaben der Universität Trier für Hiwis.
Die Schulung und Supervision erfolgen durch die Beauftragte für die Belange Studierender mit Behinderung, Nathalie Beßler, in Kooperation mit dem Autismus Trier e.V. und einem Psychologischen Psychotherapeuten.
Haben Sie Interesse oder benötigen noch weitere Informationen? Dann melden Sie sich einfach unter Tel. 0651 201 3149 oder bessleruni-trierde