Wechsel in der Unileitung

Präsident Prof. Dr. Michael Jäckel (l.) und Vizepräsident Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger (r.) begrüßen Prof. Dr. Martin Przybilski (2.v.l.) als neuen Vizepräsidenten. Er hat das Amt von Prof. Dr. Thomas Raab (3.v.l.) übernommen.

Martin Przybilski übernimmt Amt des Vizepräsidenten von Thomas Raab

In einer Feierstunde mit zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft sowie Emeriti und Aktiven aus sämtlichen Fachbereichen hat die Universität Trier heute den Amtswechsel im Präsidium offiziell vollzogen: Der Altphilologe Prof. Dr. Martin Przybilski ist neuer Vizepräsident für Studium und Lehre. Er übernahm die Geschäfte von Jurist Prof. Dr. Thomas Raab, dessen Amtszeit am 9. Januar nach vier Jahren geendet hatte.

Universitätspräsident Michael Jäckel würdigte die Leistungen Raabs, insbesondere mit Blick auf den Haushalt, den er immer auf Kurs gehalten habe. Er lobte dessen aktiven Einsatz bei der Neuverteilung der Aufgaben innerhalb des Präsidiums im vergangenen Jahr. Seitdem habe er insbesondere in der Qualitätssicherung wichtige Impulse gesetzt, wie etwa bei der Qualitätsoffensive in der Lehrerbildung. Hier wurde unter seiner Federführung ein wichtiger Antrag auf den Weg gebracht.

Der scheidende Vizepräsident blickte in seiner Ansprache auf seine Amtszeit zurück und hob dabei drei Aspekte hervor, welche die Arbeit in der Hochschulleitung besonders prägen: Das Verhältnis zur Landespolitik, zu den Fachbereichen sowie zur universitären Öffentlichkeit. Bei der Politik bedankte sich Raab für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit, warnte aber zugleich vor deren zunehmender Einflussnahme als Gefahr für die Autonomie der Hochschulen. „Die Universitäten sind keine Unterabteilungen des Ministeriums“, kritisierte Raab. Mit Blick auf die Fachbereiche bezeichnete er deren Autonomie innerhalb der Hochschule als hohes Gut, dieser müssten die Fachbereiche aber auch nachkommen und Dinge selbst entscheiden. „Entscheidungen dürfen nicht auf die Universitätsleitung delegiert werden, wenn es mal unangenehm wird“, mahnte Raab. Schließlich nannte er den partizipativen Charakter der Gremienuniversität als unabdingbar, auch wenn es angesichts der vielen hochqualifizierten Individualisten an einer Universität nicht immer einfach sei zu überzeugen. Hilfreich sei hierbei auch der Wechsel im Amt des Vizepräsidenten, das zwischen den Fachbereichen rouliert und mit Martin Przybilski nun von einem Geisteswissenschaftler ausgefüllt wird.

Nach der Neuordnung der Aufgabenverteilung im Präsidium im vergangenen Jahr ist Martin Przybilski als Vizepräsident für Angelegenheiten von Studium, Lehre und Weiterbildung zuständig und übernimmt gleichzeitig auch den Bereich der Qualitätssicherung. Przybilski hat sich für seine vierjährige Amtszeit vor allem zwei Dinge vorgenommen: Zum einen die Sicherung einer qualitativ anspruchsvollen Lehre, zum anderen den Ausbau des Studienangebots. Bei seinen Vorhaben wolle er sich immer an seinem Ideal von Universität orientieren: „Ein Ort, wo man in jede Richtung denken kann und sollte, auch im Gegensatz zu dem, was vorgegeben ist. Dabei soll und darf man auch den eigenen Gedanken als Geisterfahrer entgegen kommen.“

Im Dezember hatte der Senat der Universität Trier Prof. Dr. Martin Przybilski zum Vizepräsidenten gewählt. Der Präsident und zwei Vizepräsidenten bilden das Präsidium, das mit dem Kanzler als Verwaltungschef die Universität leitet.

Zur Person
Prof. Dr. Martin Przybilski hat in Paderborn und Würzburg studiert und 1999 promoviert. Nach seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur und einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Würzburg wechselte er 2003 als Juniorprofessor an die Universität Trier. Seit 2009 hat er hier die Professur für Ältere Deutsche Philologie/Literatur des Mittelalters inne. Im gleichen Jahr übernahm er die  geschäftsführende Leitung des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums Trier (HKFZ), in dem sich Wissenschaftler aus dem Bereich der historischen Kulturwissenschaften zusammengeschlossen haben.