"Dies": Glanzvolle und vielschichtige Eröffnungsfeier

Zehn Nachwuchswissenschaftler erhielten aus den Händen der Stifter die Förderpreise des Freundeskreises Trierer Universität.

Mit dem „Dies Academicus“ hält die Universität Trier an der Tradition fest, das akademische Jahr mit einem Festtag einzuleiten. Zugleich nutzt die Universität die Eröffnungsfeier als Schaufenster  für  bemerkenswerte wissenschaftliche und akademische Leistungen. Dazu tragen neben den Förderpreisen für Nachwuchswissenschaftler die nunmehr zum zweiten Mal verliehenen Lehrpreise bei.  Das wissenschaftliche Glanzlicht setzte mit Prof. Dr. Norbert Jürgens zwar ein Gast von der Universität Hamburg. Sein Festvortrag behandelte aber ein umweltwissenschaftliches Thema, zu dem auch an der Universität Trier erfolgreich geforscht wird. Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel betonte in der Begrüßungsrede den Aspekt des Transfers dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Stadt und die Region. Dazu sei die im September angestoßene Wissenschaftsallianz ein wichtiger Schritt.

Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Raab räumte in seiner Laudatio auf die Lehrpreisträger mit der Vorstellung auf, die Preise als eine Art Leistungszulage für Dozenten zu verstehen. „Für gute Lehre bedarf es keines Anreizsystems. Was in der Vergangenheit aber etwas gefehlt hat, ist die gebührende Anerkennung  für gute Lehre“, führte Raab aus. Nominiert werden die Kandidaten in allen sechs Fachbereichen von Studierenden und Fachschaften. „Die Nominierungen sind ein Beleg dafür, dass an unserer Universität nicht nur punktuell, sondern auf breiter Basis herausragende Lehre stattfindet“, stellte Raab fest.

Gleiches gilt für die Förderpreise, mit denen der Freundeskreis Trierer Universität beim Dies Academicus den Nachwuchs ins Rampenlicht rückt. 305 Preise und nicht weniger als 500.000 Euro an Prämien habe der Freundeskreis seit 1981 erfolgreichen jungen Wissenschaftlern zukommen lassen,  teilte  der Vorsitzende Helmut Schröer mit. In diesem Jahr stellten zehn Promovierte dem Publikum ihre Dissertationen vor, bevor sie aus den Händen der Stifter Urkunden und 2.000 Euro in Empfang nehmen durften.

Die Universität weist beim Dies Academicus aber auch darauf hin, dass sie ihre internationalen Studierenden als eine Bereicherung versteht. Der indische Master-Student Sri Krishna Kartik Mokrala erhielt für sein „ausgeprägtes wissenschaftliches Interesse und sein bemerkenswertes gesellschaftliches Engagement“ den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Gleiches gilt für die Italienerin Halima Akhrif, die den Preis der Universität für ausländische Studierende in Empfang nahm.

Im Kreativwettbewerb „Campus in Bewegung“, an dem Studierende und Mitarbeiter teilnehmen konnten, überzeugten die Siegerinnen Henrieke Fiedler und Luise Maier die Jurymitglieder mit einer Fotocollage.

Dass bei der Fülle an Auszeichnungen der Festvortrag nicht in den Hintergrund geriet, dafür sorgte der Redner selbst. Professor Norbert Jürgens wurde dem von ihm formulierten Anspruch an einen guten Festvortrag – möglichst das ganze Auditorium zu erreichen – mühelos gerecht. Mit kenntnisreichen, lebendigen und allgemeinverständlichen Erklärungen führte er den Zuhörern Praxis und Risiken der globalen Landnutzung und die Bedrohung der biologischen Vielfalt vor Augen. Dabei beschränkte sich Jürgens nicht auf sein Vortragsthema, die daraus entstehenden „Herausforderung für Natur- und Humanwissenschaften“ aufzuzeigen. Vielmehr stellte er umweltschädliche Auswüchse der Landnutzung insbesondere am Beispiel Afrikas als Bedrohung allen Lebens dar, für die der Mensch verantwortlich sei. Einen Hoffnungsschimmer ließ Jürgens schließlich anhand einiger Beispiele aufblitzen: „Die Power und der Erfindungsreichtum der Biodiversität“ könnten erforderliche Anpassungsprozesse forcieren.

So wie Norbert Jürgens dem Trierer Auditorium aus umweltwissenschaftlicher Perspektive hielt Komponist Jacques Offenbach Mitte des 19. Jahrhunderts der Pariser Bürgerschaft den  gesellschaftspolitischen Spiegel vor. Im Universitätskonzert brachten das Philharmonische Orchester der Stadt Trier mit den Solisten Evelyn Czesla, Svetislav Stojanovic und Christian Miedreich Auszüge aus Offenbachs Oper „Orpheus in der Unterwelt“ auf die Bühne. Mit Antonin  Dvoraks Sinfonie Nr. 8 gelang dem Orchester mit Dirigent Joongbae Jee ein glanzvoller musikalischer Abschluss eines impressionsreichen „Dies Academicus“.

Lehrpreise der Universität:
Dr. rer. nat. Wolfgang Roth        Fachbereich I, Psychologie
Eva Alario                                   Fachbereich II/Romanistik
Jun.-Prof. Dr. Christian Volk        Fachbereich III/Politikwissenschaft
Prof. Dr. Ludwig von Auer           Fachbereich IV/Volkswirtschaftslehre
Prof. Dr. Pierre Hauck                  Fachbereich V/Rechtswissenschaft
Dr. rer. nat. Carsten Eichberg     Fachbereich VI/Geowissenschaften

Förderpreise des Freundeskreises:
Dr. Janine Bernhardt                   Fachbereich IV/Betriebswirtschaftslehre
Dr. Jan Rasmus Böhnke              Fachbereich I/Psychologie
Dr. Jan Pablo Burgard                 Fachbereich IV/Volkswirtschaftslehre
Dr. Nicole Gietzen                       Fachbereich V/Rechtswissenschaft
Dr. Oliver Gutjahr                        Fachbereich VI/Umweltmeteorologie
Dr. David D. Loschelder              Fachbereich I/Psychologie
Dr. Edith Olejnik                          Fachbereich IV/Betriebswirtschaftslehre
Dr. Lisa M. Schulte                      Fachbereich VI/Biogeographie
Dr. Stephan Schwingeler            Fachbereich III/Kunstgeschichte
Dr. Joshgun Sirajzade                 Fachbereich III/Germanistik

Preis des Deutschen Akademischen  Austauschdienstes:
Sri Krishna Kartik Mokrala

Universitätspreis für ausländische Studierende:
Halima Akhrif

Erster Preis des Foto-/Videowettbewerbs „Campus in Bewegung“:
Henrieke Fiedler und Luise Maier