Internationales Symposium zu internen Datenstrukturen von Quanten- und Bio-Computern

Rund 30 führende Informatik-Wissenschaftler aus aller Welt beraten am 10. und 11. März 2003 in Trier darüber, inwieweit bestimmte mathematische Datenstrukturen für die Darstellung von Schaltkreisen und Chips in Computern genutzt werden können. Unter der Leitung von Professor Christoph Meinel wollen die Teilnehmer an dem sogenannten Reed-Muller-Symposium RM2003 auch klären, wie Computer dann mit diesen Darstellungen Schaltkreise optimieren können. Dadurch sollen zum Beispiel die Größe der Mikrochips verringert, der Stromverbrauch gesenkt, die Schaltzeiten verkürzt sowie Gatterzahl und Fehler reduziert werden.

 

Auf dem internationalen Symposium, das seit 1993 alle zwei Jahre an wechselnden Orten der Welt stattfindet, erörtern die Wissenschaftler erstmals auch Darstellungen und Datenstrukturen für vollkommen neue Rechnertypen wie Quanten- oder Bio-Computer. Mit ihren prognostizierten fantastischen Rechenleistungen werden sie insbesondere im Bereich der IT-Sicherheit zu vollkommen neuen Anforderungen führen. Professor Christoph Meinel, Lehrstuhlinhaber für theoretische Konzepte und neue Anwendungen der Informatik an der Uni Trier: „Notwendig sind hierfür Datenstrukturen für neue Modelle der Logik und Verfahren, zur Ausführung von Berechnungen durch solche neue Computertypen“.

 

Im Mittelpunkt der Vorträge in Trier stehen Darstellungen, die auf der sogenannten EXOR-Datenstruktur („Exclusiv OR“) basieren. „EXOR bildet zusammen mit dem logischen AND ein Operationenpaar, mit dem auf logischen Wahrheitswerten 0 und 1 gerechnet werden kann wie mit Zahlen“, erläutert Prof. Meinel. Von großer Wichtigkeit sind EXOR-basierte Erweiterungen von auch industriell eingesetzten Darstellungen des Typs „Binäre Entscheidungsdiagramme“, deren Untersuchung an der Universität Trier eine große Tradition hat. Das Trierer Reed-Muller-Symposium kann unter www.tele-task.de live im Internet verfolgt und auch später noch dort abgerufen werden.