Universität und Behörde kooperieren bei Grabungen

Dr. Hans Nortmann, Leiter der Außenstelle Trier der Direktion Landesarchäologie, Dr. Rosemarie Cordie, Mitarbeiterin der Universität Trier und Leiterin des Museums und Archäologieparks Belginum sowie Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel (von links) nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.

Archäologen suchen in der Siedlung Belginum nach neuen Erkenntnissen

Im April sollen archäologische Grabungen in der römischen und keltischen Siedlung Belginum bei Morbach im Hunsrück beginnen. Nachdem die Universität Trier und die zuständige Außenstelle Trier der Landesbehörde Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) einen Kooperationsvertrag unterschrieben haben, kann nun allenfalls das Wetter den Beginn verzögern. Im vergangenen Jahr haben Voruntersuchungen ergeben, dass die antike Siedlung mit hoher Wahrscheinlichkeit weitaus größer war als bislang angenommen.

Die Grabungsarbeiten im Vorfeld eines Straßenbauprojekts im Kreuzungsbereich der B 327 und B 50  werden überwiegend von Studierenden der Universität Trier durchgeführt. Die wissenschaftliche Leitung hat Dr. Rosemarie Cordie, Mitarbeiterin der Universität im Fach Klassische Archäologie und Leiterin des Museums und Archäologieparks Belginum. Die Landesbehörde weiß die archäologischen Untersuchungen bei der Universität in guten Händen. „Hier ist bereits eine breite Kompetenz zu Belginum und den Grabungen vorhanden“, sagt Dr. Hans Nortmann, Leiter der Außenstelle Trier der Direktion Landesarchäologie. Die Übertragung der Grabungen an die Universität entlaste einerseits seine Einrichtung und biete andererseits den Studierenden die Gelegenheit, praktische Erfahrungen und Qualifikationen zu erwerben. In das interdisziplinäre Projekt sind neben der klassischen Archäologie auch Geowissenschaftler der Universität einbezogen.

Die Geschichte des römischen und keltischen Siedlungsplatzes „Belginum“ auf der Hunsrückhöhe wird seit 60 Jahren systematisch archäologisch erforscht. Im vergangenen Jahr haben Magnetometer-Messungen und Laserscanning-Aufnahmen erkennen lassen, dass sich die römische Kleinstadt vermutlich über eine Länge von rund 800 Metern erstreckt hat. Zuvor hatte man die Siedlungslänge auf rund 600 Meter geschätzt.

Weitere Informationen zu Belginum: <link http: www.belginum.de _blank>www.belginum.de