Vereinbarkeit von Familie & Studium/Beruf weiter denken

Eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung ist eine der Grundlagen für eine familiengerechte Hochschule. Hier besucht Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel die Krabbelstube Flohzirkus.

Die Universität Trier erhält zum fünften Mal das Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule

Die Universität Trier ist heute in Berlin für ihre strategisch angelegte familienbewusste Personalpolitik mit dem Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule ausgezeichnet worden. Sie zählt zu insgesamt 322 Arbeitgebern, darunter 39 Hochschulen, die im Rahmen der Berliner Festveranstaltung aus den Händen der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Caren Marks, das von der berufundfamilie gGmbH erteilte Zertifikat erhielten.

Als erste Universität in der Bundesrepublik hatte sich die Universität Trier im Jahr 2002 dem Auditierungsprozess gestellt und diesen nun schon zum fünften Mal erfolgreich durchlaufen. Sie erkannte frühzeitig, dass die langfristige Sicherung ihrer Ziele nur durch eine ausgewogene Balance von universitären Zielen und persönlichen Belangen erreicht werden kann. Als Pilothochschule nahm sie damit eine Vorreiterrolle ein.
 
Mehr als 1.200 Beschäftigte der Universität Trier und all die Studierenden, die während des Studiums Kinder erziehen oder Angehörige pflegen, können von den familienbewussten Maßnahmen profitieren. Das Angebot für die Bediensteten umfasst aktuell unter anderem flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeiten, aus familiären Gründen in Form von alternierender Telearbeit zeitweise von zu Hause aus arbeiten zu können. Bedienstete und Studierende können im Bedarfsfall auf eine flexible Kinderbetreuung im „Ad hoc Raum“ zugreifen, Studierenden soll der verstärkte Einsatz von Online-Medien ermöglichen, an Vorlesungen auch von zu Hause aus zu partizipieren. Alle Hochschulmitglieder können über das „Familienportal“ auf umfangreiche Informationen rund um das Thema Vereinbarkeit an der Universität Trier zugreifen.

„Die Zielvereinbarungen der fünften Auditierung von 2014 bis 2017 läuten eine intensive Phase der Konsolidierung und Weiterentwicklung der familiengerechten Kultur sowie der bestehenden Vereinbarkeitsangebote in der familienorientierten Personal- und Studierendenpolitik an der Universität Trier ein“, so Kanzlerin Dr. Ulrike Graßnick, die das Projekt leitet. „Bis zur weiteren Re-Auditierung in drei Jahren planen wir unter anderem die Weiterentwicklung des Unterstützungsangebots für ausländische Studierende bzw. Beschäftigte der Universität Trier im Zuge der Familienförderung und der Internationalisierung, die Benennung von Familienbeauftragen in den Fachbereichen sowie ein Medienkonzept zur kontinuierlichen Kommunikation des Themas ‚familiengerechte hochschule‘“.

Ausführliche Informationen zu den familiengerechten Maßnahmen an der Universität Trier finden Sie auf unseren Internetseite unter: <link http: www.familie.uni-trier.de _blank>www.familie.uni-trier.de

Hintergrund audit familiengerechte hochschule

Das audit familiengerechte hochschule ist ein Managementinstrument, das in Hochschulen aller Ausrichtungen und Größenordnungen einsetzbar ist. Ausgehend von dem jeweiligen Status quo in Sachen Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie, der im Rahmen der Auditierung erhoben wird, wird im weiteren Verlauf des Prozesses systematisch das hochschulspezifische Entwicklungspotenzial erarbeitet. Verbindliche Zielvereinbarungen, die es in den darauffolgenden Jahren zu erfüllen gilt, stehen für verlässliche Verankerung der Familienbewusstheit in der Hochschulkultur. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erhalten die Hochschulen dann das Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule. Die praktische Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden.

Aktuell sind in Deutschland insgesamt 134 Universitäten und Fachhochschulen nach dem audit familiengerechte hochschule zertifiziert. Stefan Becker, Geschäftsführer der berufundfamilie gGmbH, betont: „Arbeitgeber, die die familienbewusste Personalpolitik systematisch angehen, verzeichnen nicht nur betriebswirtschaftliche Vorteile – wie etwa geringere Fehlzeiten- und Krankheitsquoten sowie eine höhere Motivation und Produktivität ihrer Beschäftigten, sie wappnen sich auch für eine der fundamentalsten Herausforderungen: den demografischen Wandel. Neben der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung rücken Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege immer stärker in den Vordergrund. „In den nächsten 15 Jahren werden 20 Millionen Menschen das Rentenalter erreichen und stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr unmittelbar zur Verfügung. Auch hier benötigen wir vorausschauende Lösungen von engagierten Arbeitgebern. „Arbeit und Alter“ ist das Thema der Zukunft.“