Ausstellung: „Gandhãra - Buddhas griechisches Erbe?“

Vom 28. Juli bis zum 27. August zeigt die Archäologische Original- und Abguss-Sammlung der Universität Trier in der Sparkasse Trier die Ausstellung „Gandhãra - Buddhas griechisches Erbe?“. Was haben Buddha und Griechenland gemeinsam? Warum befasst sich die Klassische Archäologie an der Universität Trier, deren Thema eigentlich die materiellen Hinterlassenschaften der Mittelmeerkulturen sind, mit Gandhãra, einer Region im heutigen afghanisch-pakistanischen Raum?

Im Spätsommer des Jahres 326 v. Chr. zwangen die Truppen ihren Heerführer Alexander den Großen am Rand des Himalayas seinen Vormarsch nach Osten aufzugeben. Mit der Eroberung des Perserreiches und der Konsolidierung der griechischen Herrschaft nach Alexanders Tod hatte der Mittelmeerraum das erste Mal eine direkte Verbindung zu den Gebieten östlich des Hindukusch und dem fernen Asien. Damit geriet Gandhãra in den Fokus der griechischen Welt. Der griechische und später römische Einfluss auf die Kultur dieses Raumes war lange Zeit nachhaltig. Um 250 v. Chr. verbreitet sich der Buddhismus in Gandhãra, der sich wesentlich auf die Kultur und damit auch auf die Kunst der Region auswirkte. Im Lauf der Zeit entstand in Gandhãra eine Kunstregion, in der Indien die stilistische und inhaltliche Dominanz besaß und die griechisch-römische Antike Komposition und Motivik beisteuerte.

Der dynamische griechisch-römische Kulturkreis mit seiner wirkmächtigen Entwicklung des Menschenbildes in der Kunst beeinflusste weit über seine Grenzen hinaus die Entstehung eigenständiger Kunstentfaltungen. Ohne diesen Einfluss gäbe es heute ein anderes Bildnis Buddhas in Asien.

Die Ausstellung ist vom 28. Juli bis 27. August in der Sparkasse Trier, Theodor-Heuss-Allee 1, während der Öffnungszeiten zu sehen. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog mit dem Titel: „Gandhãra - Buddhas griechisches Erbe?“ Der Katalog zum Preis von 24,99 Euro ist vor Ort und über den Buchhandel erhältlich.

Hintergrund
Die Original- und Abguss-Sammlung des Faches Klassische Archäologie an der Universität Trier ermöglicht die Ausbildung der Studierenden an Originalen und Kopien von Realien der griechischen und römischen Antike und ihrer Nachbargebiete. Die Sammlung bietet einen guten Querschnitt durch das materielle Schaffen der griechisch-römischen Antike. Sie besteht aus Ankäufen von Originalen aus dem Kunsthandel und Kopien antiker Stücke. Daneben besitzt die Sammlung Leihgaben von privaten Sammlern und von öffentlichen Museen.