Sommerkurs baut Brücken von Trier nach Russland

Schüler des Staatlichen Moskauer Gymnasiums lernen an der Uni Deutsch

36 Moskauer Gymnasiasten haben den Sommerkurs an der Un8i Trier besucht.

Nikita, Sergej und Anton haben es geschafft: Die drei Schüler haben die C1-Prüfung Deutsch bestanden. Sie haben damit als erste alle Niveaustufen der Sommerkurse durchlaufen, die seit 2012 von den Deutschkursen des AStA der Universität Trier für Schüler des Staatlichen Gymnasiums Moskau angeboten werden. Mit diesem Sprachniveau haben die Schüler die erforderlichen Deutschkenntnisse erreicht, um in Deutschland studieren zu können. An einem Studium an der Universität Trier haben sie durchaus Interesse trotz der attraktiven Studienmöglichkeiten in Moskau. Das gilt für alle 36 Schüler, die den Sommerkurs besuchen – viele sind schon zum dritten Mal dabei. 

„Wir kommen wieder!“, so Ludmila Polishchuk, Hauptlehrerin für deutsche Sprache am Staatlichen Gymnasium Moskau. Gerade in der jetzigen Situation sind die Kontakte und die Erlebnismöglichkeiten für die russischen Schüler in Deutschland besonders wichtig. Polishchuk, Koordinatorin Natalia Firsanova aus Berlin und Kursleiter Marc Borkam von der Universität Trier sind sich einig, das Programm als Fenster nach Europa weiter zu öffnen und die Schüler ins Studium zu begleiten. So gehören neben dem Deutschunterricht eine Hausaufgaben- und Projektbetreuung, Exkursionen sowie individuelle Beratung und enge Zusammenarbeit zwischen russischen und deutschen Lehrkräften zu den wichtigsten Bestandteilen des Kurses. Nicht zuletzt dank der Attraktivität der Sommerkurse wählen inzwischen am Moskauer Gymnasium fast doppelt so viele Schüler Deutsch als erste Fremdsprache statt Englisch.

Nach den  Erfolgen der letzten Jahre waren sich die Beteiligten einig, die jetzt schon hervorragende Zusammenarbeit in eine feste Kooperationsbeziehung zu fassen und dauerhaft weiter zu entwickeln. So sollen im nächsten Jahr die ersten Moskauer Abiturienten auch nach dem Sommerkurs weiter in Trier bleiben und an ein Studium an der Universität Trier herangeführt werden. Individuelle Beratung und Studienvorbereitung werden ergänzt durch interkulturelle und landeskundliche Veranstaltungen.

Für Deutschlehrer aus Moskau soll es außerdem einen neuen Kurs zur Weiterbildung geben. Das Gesamtprogramm trägt den symbolträchtigen Namen MosT, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben von Moskau und Trier (Most ist das russische Wort für Brücke). Diese Brückenfunktion soll MosT weiterhin erfüllen. So wollen die russischen Lehrkräfte als Zeichen der dauerhaften Verbindung im nächsten Jahr mit ihren Schülern einen Baum in Trier pflanzen. Vorher wird es aber ein Wiedersehen in Russland geben, wenn das Trierer Team um Marc Borkam im Februar 2015 nach Moskau reisen wird, um das Staatliche Gymnasium zu besuchen und die „Deutsche Woche“ der Schule zu erleben.