Musikalische Taifune und filigrane Kunst

Erste Ostasientage an der Universität Trier – Deutsche Meisterschaft in Go  

Erstmals wurden am 18. und 19. September an der Universität Trier Ostasientage durchgeführt. Die Veranstaltung unter der Leitung von Prof. Marc Oliver Rieger zeigte die vielfältigen historischen und kulturellen Verbindungen zwischen den ostasiatischen Ländern auf, deren Beziehungen miteinander heute vielfältige Probleme haben.

In wilden, anmutigen Bewegungen gleiten Li Xueyans Hände über ihr Instrument. Gespannt lauschen die Besucher der Ostasientage ihrem Konzert. Auf ihrer chinesischen Zither, einer Guzheng, zaubert sie Klänge, die einen Taifun beschreiben oder den Sonnenaufgang über den schneebedeckten Bergen Chinas oder die Freude von Fischern über einen erfolgreichen Fang.

Die Kunst, auf diesen klassischen Instrumenten zu spielen, gehört in ganz Ostasien seit Jahrtausenden zu den „vier Kunstfertigkeiten", wie Dr. Liu Huiru, Sinologe an der Universität Trier, in seinem Vortrag vor dem Konzert erläuterte. Das Konzert wurde vom Konfuzius-Institut unterstützt. Kalligrafie und Malerei sind zwei weitere dieser Kunstfertigkeiten, an denen sich die Gäste der Ostasientage selbst versuchen konnten. Bei der vierten schließlich, Go, handelt es sich um ein Brettspiel, dessen Komplexität auch rund 3000 Jahre nach seiner Erfindung noch unergründlich erscheint. Parallel zu den Ostasientagen fand die Endrunde der Deutschen Meisterschaft in Go statt – zum ersten Mal in Trier. Besucher hatten Gelegenheit, das Spiel zu erlernen.

Weitere Höhepunkte der Ostasientage waren ein Vortrag von Prof. Karl-Heinz Pohl zum ostasiatischen Kampfsport und seiner Philosophie, die von einer Tai-Chi-Vorführung von Herrn Cao abgerundet wurde. Schließlich gab es auch Mitmachangebote, unter anderem von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, die filigrane Origami-Kunstwerke aus Papier präsentierte sowie von Hye-Kyung Chung, die eine Einführung in das koreanische Alphabet gab.