Universität Trier: Internationales Interdisziplinäres Symposium

Staatsbürgerschaft, Männlichkeit und politische Kultur

Vom 3. bis 5. Juli 2003 findet in Trier eine internationale und interdisziplinäre Tagung zum Thema "NEGOTIATING CITIZENSHIP: Concepts and Representations of Masculinity in the Creation of Modern Western Political Culture" statt. Ziel dieser Tagung ist es, das in den letzten zwei Jahrzehnten innovative Forschungsfeld der Geschichte der Politischen Kultur durch die Verbindung von zwei jüngeren Forschungsansätzen weiterzuentwickeln: zum einen die Erforschung von Männern und Männlichkeiten, zum andern die Erforschung der Visuellen Kultur. Zur Tagungsteilnahme gewonnen wurden zwanzig bekannte Expertinnen und Experten aus fünf Ländern, neben der Bundesrepublik die USA, Großbritannien, die Niederlande und Österreich. Eine Tagungspublikation ist geplant.

 

Tagungsort ist am 3. Juli 2003 die Volkshochschule im Palais Walderdorff, Vortragssaal (Domfreihof 1, D-54290 Trier) und am 4. und 5. Juli 2003 das Park Plaza Hotel Trier (Nikolaus-Koch-Platz 1, D-54290 Trier).

 

Die Tagung wurde von der derzeitigen Gastprofessorin für

Internationale und Interdisziplinäre Frauen und Geschlechterforschung des Landes Rheinland-Pfalz an der Universität Trier, der Berliner Historikerin Dr. Karen Hagemann, initiiert und in Kooperation mit zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Trier, der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Viktoria Schmidt-Linsenhoff und der Historikerin Prof. Dr. Helga Schnabel-Schüle, sowie dem niederländischen Historiker, Dr. Stefan Dudink von der Universität Nijmegen, organisiert. Großzügig gefördert wird das Vorhaben von der Volkswagen-Stiftung und der Gerda-Henkel-Stiftung.

 

Im Mittelpunkt des Symposiums steht die Frage inwieweit und wie sprachliche und visuelle Entwürfe von Männlichkeit die Entwicklung der modernen politischen Kultur des Westens in deren Formationsphase im 18. und 19. Jahrhundert prägten und inwieweit und wie diese Entwürfe wiederum selbst durch die moderne politische Kultur geformt wurden. Da in deren Zentrum das Konzept der Staatsbürgerschaft (Citizenship) steht, das in der Zeit der Demokratischen Revolutionen entwickelt wurde, soll vor allem dieses auf den ersten Blick "allgemeine" und damit "geschlechtsneutrale", bei näherer Betrachtung aber offensichtlich in starkem Maße durch die jeweils vorherrschenden Vorstellungen zur Geschlechterordnung geformte Konzept genauer untersucht und intensiver diskutiert werden. "Geschlecht" wird dabei verstanden als das jeweils zeitspezifische sozial und kulturell geformte Wissen über Geschlechterdifferenzen, das im Zusammenspiel mit anderen Differenzkategorien wie Klasse, Rasse, Ethnizität, Religion, Familienstand und Alter den unterschiedlichen Zugang zu den verschiedenen Formen rechtlicher, politischer und sozialer Staatsbürgerschaft formt. Die Auseinandersetzungen über den seit der Französischen Revolution immer wieder eingeforderten vollen und unbegrenzten Zugang zu allen Staatsbürgerrechten und die visuellen Repräsentationen dieser Auseinandersetzung sind damit das Hauptthema des Symposiums.

 

Das Tagungsprogramm ist im Internet einzusehen.

 

 

Nähere Auskünfte erteilt:

Karen Hageman (Email: hagemannkgw.tu-berlinde)

 

Anmeldung:

Eine Anmeldung bis zum 27.6.2003 ist erforderlich.

 

Das Anmeldeformular an Tagungsassistentin Simone Zimmler senden:

Fax: +49 (0)651 - 201 3908