Trierer E-Learning-System unter den Besten

Mit "Tele-Task" Vorträge problemlos übers Internet übertragen

"Der Campus von morgen wird selbstverständlich auch ein digitaler Campus sein", so Informatik-Professor Christoph Meinel. Seit dem 19. September können sich in seine Wintersemester-Vorlesung "Internet Security I - Internet Technology", die er freitags von 8 bis 10 Uhr vor Studenten im Trierer Hörsaal hält, dank Online-Übertragung weltweit alle Internet-Nutzer problemlos einschalten.

Aus Sicht eines Internet-Benutzers ist der Abruf der mit Tele-Task erstellten Inhalte denkbar einfach. Nur der "RealPlayer" muss als so genanntes Plug-In im Webbrowser installiert sein. Um Vorlesungen oder Konferenzbeiträge in ansprechender Qualität abrufen zu können, reicht für die Datenübertragung ein 56-KB-Modem oder ein ISDN-Anschluss. "Durch die eingesetzte Streaming-Technologie muss der Zuschauer nicht warten, bis alle Daten herunter geladen sind, sondern er kann sich sofort einschalten", so Prof. Meinel.

Wer die Tele-Task-Technik zur Produktion von Internetpräsentationen anwenden will, benötigt neben Kamera und Mikrofon lediglich ein Schuhkarton großes Aufzeichnungs- und Sende-Gerät mit dem Namen "T-Cube". Es wird von dem Luxemburger Unternehmen IT Services (www.it-services.lu) vertrieben. Der Clou am neuen Trierer E-Learning-System ist die raffinierte Kombination aus Audio-, Video- und Bildschirminhalten. "Bei Vorträgen, die mit Tele-Task aufgezeichnet werden, kann der Zuschauer den Vortragenden hören und sehen und gleichzeitig dessen animierte Power-Point-Präsentation in exzellenter Qualität verfolgen - selbstverständlich zeitlich synchronisiert," beschreibt Prof. Meinel die Vorzüge. Außer für Vorlesungen kann das Teleteaching-System auch für Seminare, Symposien oder jede Art von Fernlehrgängen genutzt werden.

Auch in den vergangenen beiden Semestern hatte Prof. Meinel, Inhaber der Professur für Theoretische Informatik und neue Anwendungen an der Universität Trier, Online-Vorlesungen zur Internet-Technologie und zu IT-Sicherheitsaspekten angeboten, die live oder "on demand" unter der Adresse www.tele-task.de verfolgt werden konnten. Dort sind die Vorlesungen nach wie vor abrufbar. Im vergangenen Sommer konnte der Trierer Telematik-Spezialist sogar als Tele-Teacher im Internet wahrgenommen werden, obwohl er wegen seines Forschungsfrei-Semesters gar nicht im Hörsaal präsent war. Bereit gestellt wurden Vorlesungen, die in Trier größtenteils bereits aufgezeichnet worden waren.

Die mit Tele-Task produzierten und gesendeten Online-Vorlesungen stoßen auf großes Interesse. "Bislang haben Internet-User unsere Beiträge über 40.000 mal abgerufen," so Meinel. Die Tendenz der Abfragen pro Monat ist steigend. Regelmäßig seit November 2002 nehmen Informatik-Studenten der Technischen Universität Peking über die "Internet-Brücke" (http://www.internet-bridge.uni-trier.de/) an seinen Vorlesungen teil. Im April nahm der Trierer Professor in der chinesischen Hauptstadt erstmals Prüfungen ab und hielt eine Kompaktvorlesung zu dem Thema Informationssicherheit und Firewalls. Die Pekinger Informatik-Fakultät ernannte Meinel inzwischen zum Gastprofessor.