Unabhängigkeitstag der Universität am 1.1.2015

Im ersten Jahr der Eigenständigkeit wurde auch der Grundstein für den Campus der Universität auf dem Tarforster Plateau gelegt.

2010 ist die Universität Trier 40 Jahre alt geworden, nun steht ein weiteres markantes Jubiläum an: Am 1. Januar 2015 kann die Universität ihren „Unabhängigkeitstag“ feiern und auf 40 Jahre Eigenständigkeit zurückblicken.

1970 waren die Standorte Trier und Kaiserslautern als Doppeluniversität gegründet worden. Nur fünf Jahre später löste der rheinland-pfälzische Landtag die Universität Trier-Kaiserslautern auf und errichtete mit Wirkung zum 1. Januar 1975 „eine Universität in Trier und eine Universität in Kaiserslautern“, so der Wortlaut des Gesetzes. Im Lauf des Jahres wird die Universität dieses Ereignis würdigen. 

Die Landesregierung hatte mit dem unkonventionellen Konstrukt „Doppeluniversität“ politischen, finanziellen, zeitlichen und proporzbezogenen Erwägungen Rechnung getragen. Dieser Schachzug des damaligen Kultusministers Bernhard Vogel ermöglichte die Neugründung der Universität Trier-Kaiserslautern innerhalb kürzester Zeit. Nur zwei Jahre nach den ersten politischen Verlautbarungen wurden im November 1970 in Trier die ersten Vorlesungen gehalten.

Nicht zuletzt aufgrund der großen Entfernung und wegen der unterschiedlichen Schwerpunkte - Geisteswissenschaften in Trier, Naturwissenschaften in Kaiserslautern - führten beide Standorte ein ausgeprägtes Eigenleben. „Die Kollegen hier und dort wussten kaum etwas voneinander“, schrieb der erste Präsident der Universität Trier, Prof. Arnd Morkel, in seinem Buch „Erinnerung an die Universität“.

Die Option der Trennung war bereits als Sollbruchstelle in die Organisationsstruktur der Doppeluniversität eingearbeitet. An beiden Standorten wurden getrennte Verwaltungen, Bibliotheken und Technische Dienste eingerichtet. Mit „Teilsenaten“ in Trier und in Kaiserslautern war die Infrastruktur für die späteren eigenständigen Senate vorinstalliert.

Die Erweiterung des Fächerangebotes lockte stetig mehr Studierende nach Trier. Hatten sich zum ersten Wintersemester 1970/71 knapp 400 Studierende an der „Geisteswissenschaftlichen Fakultät Trier“ eingeschrieben, zählte die „neu errichtete“ Universität Trier 1975 mehr als 2000 Studierende.

Heute ist das einstige Tandem Trier-Kaiserslautern wieder enger miteinander verbunden. Zum einen gehören beide Hochschulen der Universität der Großregion (UniGR) an, einem grenzüberschreitenden Netzwerk von sechs Hochschulen in Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg. Zum anderen arbeiten Trier und Kaiserslautern aktuell in einem gemeinsamen Projektvorhaben zusammen, das ein Konzept für eine zukunftsfähige Lehrerbildung erarbeiten will.