Vortrag über die Gestapo im KZ Hinzert (15.3.15, 11:30 h)

Katharina Klasen: Zwischen Organisation und Folter – Die verbrecherischen Machenschaften der Geheimen Staatspolizei im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

In ihrem Vortrag wird Katharina Klasen die Beziehungen, die zwischen der Geheimen Staatspolizei und dem SS-Sonderlager/KZ Hinzert in den Jahren 1939 bis 1945 bestanden haben, untersuchen. So übte die Gestapo Trier etwa mithilfe des von ihr eingesetzten Verwaltungsführers einen administrativen und wirtschaftlichen Einfluss auf das Lager im Hunsrück aus. In diesem Rahmen war sie unter anderem für Kleidung und Verpflegung der Häftlinge zuständig.

Mindestens dreizehn unterschiedliche Gestapodienststellen wiesen während des Zweiten Weltkrieges ihre Gefangenen nach Hinzert ein. Ein im Lager eingerichtetes Vernehmungskommando, dem Mitarbeiter der Gestapo Trier und der Gestapo Luxemburg angehörten, war eigens für die Niederschlagung der luxemburgischen Widerstandsbewegung ins Leben gerufen worden. Mit grausamen Verhör- und Foltermethoden versuchten die Beamten, Geständnisse zu erpressen. Dieses Vorgehen erwies sich als effektiv: Es gelang der Gestapo in mehreren Verhaftungswellen über 1.500 Luxemburger festzunehmen und nach Hinzert zu deportierten.

Das SS-Sonderlager/KZ Hinzert diente der Geheimen Staatspolizei jedoch nicht nur als Haftstätte und Ort für Vernehmungen, sondern auch dreimal als Hinrichtungsstätte. Ranghohe Beamte der Trierer und der Luxemburger Gestapo waren mitverantwortlich für die drei Massenmorde, die sich zwischen 1941 und 1944 im Lager selbst und in dessen unmittelbarer Nähe ereigneten.

Der Vortrag findet am Sonntag, dem 15. März 2015, um 11:30 Uhr, im Rahmen der Vortragsreihe "Gestapo in Trier 1933-1945" im Stadtmuseum Simeonstift Trier (Simeonstr. 60, an der Porta Nigra) statt. Eintritt: 6 € (Schüler/innen und Studierende haben freien Eintritt).