Interdisziplinäre Ringvorlesung des Graduiertenkollegs „Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst – Zwangsarbeit. Unfreie Arbeits – und Lebensformen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert“ im Wintersemester 2003/2004.

Die Vortragsreihe wurde bereits mit einem Beitrag des Tübinger Ägyptologen Prof. Dr. Shafik Allam über „Eine Form der Sklaverei im alten Ägypten“ eröffnet und mit der Vorlesung „Sklaverei zu Beginn des 21. Jahrhunderts und der UN Menschenrechtsschutz“ des Berliner Politologen Dr. Wolfgang Heinz fortgesetzt. Letzterer beschäftigte sich mit den Auswüchsen moderner Sklaverei, die sich im Zeitalter der Globalisierung in Form von Kinderprostitution oder Menschenhandel zeigt.

 

Mit dem Vortrag des Berliner Wissenschaftlers Prof. Dr. Wilfried Nippel von der Humboldt - Universität wird die Ringvorlesung am 26. November fortgesetzt. Darin beleuchtet der Althistoriker Theorien über antike Sklaverei, wie sie im 19. Jahrhundert von Karl Marx und Max Weber vertreten wurden. Im Dezember ist die Münchner Orientalistin und Turkologin Prof. Dr. Surayia Faroqui mit dem Thema „ Kriegsgefangene und Sklaverei im Osmanischen Reich“ in Trier zu Gast. Surayia Faroqui wird Ihren Vortrag ausnahmsweise an einem Freitag, (5. 12. 2003, 18: 15 Uhr, HS 9) halten. Jeweils an einem Mittwoch werden die beiden letzten Gastdozenten referieren: Am 17. Dezember 2003 spricht Prof. Dr. Bernhard Zimmermann (Universität Freiburg) über „Die Rolle der Sklaven im griechischen Drama“ und im Neuen Jahr - am 14. Januar. 2004 - Prof. Dr. Hans Ankum (Universität Amsterdam) über das klassische römische Freilassungsrecht.

 

Die restlichen Vorträge werden von Trierer Juristen, Historikern und Philologen gestaltet: Am 21. Januar 2004 hält Prof. Dr. Dr. h c Hans Wieling (Römisches Recht) einen Vortrag über Zwangskorporationen im Römischen Reich. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen insbesondere Fälle geminderter Freiheit bei Purpurschneckentauchern, Waffenschmieden und Landarbeitern. Es folgen die Historiker Prof. Dr. Lutz Raphael (Neueste Geschichte) am 28. Januar 2004 über „Arbeitszwang und Zwangsarbeit im 20. Jahrhundert“, Prof. Dr. Alfred Haverkamp (Mittelalterliche Geschichte) am 4. Februar 2004 über „ Die Renaissance der Sklaverei im hohen Mittelalter“ und schließlich Prof. Dr. Andreas Gestrich (Neuere Geschichte) über „Die Anti – Sklaverei Bewegung im 19. Jahrhundert“. Den Abschluss macht am 18 Februar 2004 der Latinist Prof. Dr. Ulrich Eigler, der sich anhand der Darstellung von Sklaven im frühen Film („Barfuß durch die Sandalenfilme ?“) mit der Rezeption von Sklaverei durch die audiovisuellen Medien beschäftigt.