Ausstellung im Uni-Seminar konzipiert

Jean-Jacques de Boissieu (1736-1810). Selbstporträt 1796.

Luxemburger Kunstmuseum zeigt Werke des „französischen Rembrandt“

Als „französischen Rembrandt“ präsentiert das Luxemburger Kunstmuseum Villa Vauban den französischen Zeichner und Radierer Jean-Jacques de Boissieu (1736-1810). Konzipiert wurde die Ausstellung von der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte der Universität Trier. Studierende haben das Projekt in einem Seminar unter der Leitung von Dr. Stephan Brakensiek von der ersten Idee bis zur Präsentation entwickelt. Begleitend ist der erste deutschsprachige Katalog zu Jean-Jacques de Boissieu erschienen. Die Werke sind vom 10. Oktober bis zum 10. April in der Villa Vauban in Luxemburg zu sehen.

„Wir sind daran interessiert, in unserer Arbeit heute weitgehend vergessene Künstler neu zu entdecken und deren Werk zusammenzutragen“, erläutert Dr. Stephan Brakensiek einen Anlass für diese Ausstellung. Fast alle der mehr als 100 Exponate entstammen der Graphischen Sammlung der Universität Trier, die Stephan Brakensiek als Kustos betreut. Auch wenn Boissieu heute einen eher geringeren Bekanntheitsgrad hat, sind seine Werke doch von äußerst hoher Qualität – ein weiterer, wichtiger Anstoß für diese Ausstellung.

Jean-Jacques de Boissieu genoss zu Lebzeiten europaweit hohes Ansehen bei Sammlern, Künstlerkollegen und im Hochadel. Sein vielfältiges Gesamtwerk umfasst neben Landschaftsdarstellungen und Genreszenen auch Interieurs und Porträts. Wegen seines virtuosen Umgangs mit dem Hell-Dunkel-Kontrast wurde er schon früh mit Rembrandt verglichen.

Die Ausstellung erlaubt es, Boissieus künstlerisches Schaffen neu zu entdecken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Umgang des Künstlers mit der Darstellung des Menschen und auf seiner spezifisch neuen Art der Landschaftsdarstellung. Für die Motive der meisten seiner Bilder ließ sich Boissieu vom Umland seiner Heimatstadt Lyon inspirieren. Daneben orientierte er sich, wie viele Künstler seiner Zeit, auch an der niederländischen Malerei des „GoldenenZeitalters“, die ihm kompositorisch und motivisch als Vorbild diente.

Nach der Station in Luxemburg wird die Ausstellung im kommenden Jahr in die Anhaltische  Gemäldegalerie in Dessau wechseln.

Weitere Informationen: <link http: www.villavauban.lu _blank>www.villavauban.lu

Kontakt :
Dr. Stephan Brakensiek
Universität Trier - Kunstgeschichte
Tel. 0651/201-2169
E-Mail: brakensi@uni-trier.de