Gesundheitsberufe sind in einem mobilen und dynamischen Arbeitsfeld von grenzüberschreitender Bedeutung. Dieser Tatsache tragen die Autor/innen durch ihre Studie zur Aus- und Weiterbildung in den Berufen MTA, Kranken- und Altenpflege Rechnung, die sie in der Grenzregion Trier/Luxemburg mit ihrer hohen Intensität des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes untersuchen. Die Publikation verbindet so Regionalforschung mit einem international-vergleichenden Ansatz, da die Berufsbildungssysteme trotz der geographischen Nähe von Trier und Luxemburg unterschiedlich strukturiert sind. Im deutschen Ausbildungsweg der Gesundheitsfachberufe wird ein starker Berufsfeldbezug deutlich, obwohl die Ausbildung in einer Fachschule durchgeführt wird und nicht im „Dualen System“ (Betrieb + Berufsschule). Demgegenüber ist das luxemburgische System am französischen Modell der schulzentrierten Ausbildung orientiert und daher wesentlich stärker in das allgemeinbildende Schulsystem eingebunden.

Die Publikation trägt durch den vorgenommen Vergleich der Aus- und Weiterbildungen in den Gesundheitsberufen zur Transparenz in der Region bei. Sie gibt darüber hinaus Auskunft zu Fragen bildungspolitischer Steuerung, zur Kooperation von Institutionen, zu Fragen der formalen wie inhaltlichen Vergleichbarkeit (Curricula) sowie des Arbeitsmarktes. Diese Schwerpunkte werden im Rahmen der Publikation systematisch in vergleichender Perspektive bearbeitet. Ergänzt werden sie um eine Einführung zu den ausgewählten Gesundheitsfachberufen (Pflege und MTA) sowie um eine Kontextualisierung im Bereich der vergleichenden Berufsbildungsforschung.

Die vorliegende Studie zu den Gesundheitsberufen ist eine empirische Arbeit im Bereich international vergleichender Berufsbildungsforschung; sie ist auf eine kleinräumige, grenzüberschreitende Region fokussiert; und sie verbindet die Berufsbildungsforschung systematisch mit einer Arbeitsmarktperspektive. Neben den Kenntnissen im Detail, die über das untersuchte Feld vorgelegt werden, liegt in dieser Kombination verschiedener Zugänge ein erhebliches Innovationspotential.

Die Studie erschien im IKO-Verlag, Frankfurt/M. 2004, Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung, Band 6.

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Weitere Informationen zur Publikationsreihe „Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung“ finden Sie unter: www.irm-trier.de.