Ausstellungseröffnung am 04.11.: „Vernetzte Korrespondenzen“

„Nicht nur die Dichter waren im Exil, auch die Briefe“ schrieb Hermann Kesten, selbst ein namhafter Exilautor. Dort, in der Emigration, ersetzten Sie den persönlichen Umgang mit Gleichgesinnten und knüpften oft überlebenswichtige Netzwerke unter den in alle Welt zerstreuten Verfolgten des NS-Regimes.

Briefe von so bekannten Schriftstellern wie Stefan Zweig, Joseph Roth oder Ernst Toller, aber von heute weniger gelesenen Autorinnen und Autoren wie Alfred Neumann, René Schickele oder Annette Kolb stehen im Mittelpunkt der von Dr. Vera Hildenbrandt und Theresia Biehl M.A. vom Kompetenzzentrum Trier konzipierten Ausstellung „Vernetzte Korrespondenzen. Briefe aus dem Exil“, die vom 04. November bis zum 20. Dezember in der Universitätsbibliothek zu sehen sein wird.

Die Dokumentation steht im Kontext des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Vernetzte Korrespondenzen | Exilnetz33“ (<link http: www.exilnetz33.de>www.exilnetz33.de) und präsentiert neben Brief-Faksimiles auch Werkmanuskripte, Zeitschriften und Erstausgaben aus der Epoche des Exils, außerdem Dokumente der Flucht wie Fahrkarten, Passierscheine oder Affidavits. Auch die Schreibmaschine des Dichters Alfred Döblin ist zu sehen. Gerahmt wird die Ausstellung von zeitgenössischen Fotografien der Literaten. Die Exponate stammen aus Beständen des Deutschen Literaturarchivs Marbach, des Münchner Literaturarchivs Monacensia und der Universitätsbibliothek Trier.

Zur Eröffnung am 4. November 2015 um 18 Uhr c.t. führt die Trierer Literaturwissenschaftlerin Dr. Vera Hildenbrandt gemeinsam mit Dr. Roland S. Kamzelak, dem Stellvertretenden Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, in das Thema der Ausstellung ein. Anschließend wird die Schauspielerin Barbara Ullmann aus einigen der gezeigten Briefe lesen und die Stimmen ihrer Verfasser zum Tönen bringen.