In ihrem Vortrag beschäftigt sich Lena Haase mit dem Frauenstraflager in Flußbach bei Wittlich, das zu den "vergessenen" Haftstätten gehört. Heute erinnert an dem Ort nichts mehr an dessen Existenz. Wenn es überhaupt wahrgenommen wird, dann als Gefängnis und nicht auch als Lager für weibliche "Schutzhäftlinge", u.a. aus Frankreich, Luxemburg und Belgien. Im Vordergrund der Forschungen der Referentin steht vor allem die Aufarbeitung zahlreicher biographischer Beispiele. Dabei legt sie den Fokus auf unterschiedliche Häftlingsgruppen. Das Lager in Flußbach war für die betroffenen Frauen teilweise nur eine Station auf ihrem Weg durch unterschiedliche Internierungsstätten des "Dritten Reichs".
Neben der exemplarischen Darstellung eines ausgewählten Häftlingsschicksals werden auch die „anderen Frauen“ Flußbachs in den Blick genommen, die als (Hilfs-)Aufseherinnen ihren Dienst in dem kleinen Lager in der Eifel verrichteten. Die Beschreibungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen im Straflager und seinen Außenarbeitsstellen, die vereinzelt vorliegen, bieten schließlich Einblicke in den Lageralltag während des Zweiten Weltkriegs.
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Gestapo in Trier“ in Zusammenarbeit mit dem Fach Geschichte der Universität Trier statt und beginnt um 11:30 Uhr. Der Eintritt beträgt regulär 6 €. Für Studierende und Schüler/innen ist der Eintritt frei.
