27.1.: Lena Haase über Nacht-und-Nebel-Häftlinge in der Region Trier

Das Kulturamt der Stadt Wittlich, das Emil-Frank-Institut und der Arbeitskreis "Jüdische Gemeinde Wittlich" laden zu dem Vortrag von Frau Lena Haase, Universität Trier, über das Schicksal der Nacht-und-Nebel-Häftlinge in der Region Trier ein. Er findet am Mittwoch, dem 27. Januar 2016, um 19 Uhr, in die ehemalige Synagoge Wittlich statt.

Bei dem Nacht-und-Nebel-Erlass handelte es sich um einen sogenannten „Führererlass“ des Deutschen Reiches, verordnet am 7. Dezember 1941 als geheime Richtlinien für die Verfolgung von Straftaten gegen das Reich oder die Besatzungsmacht in den besetzten Gebieten. Danach wurden rund 7.000 des Widerstands verdächtige Personen aus Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Norwegen nach Deutschland verschleppt und dort heimlich abgeurteilt oder bei erwiesener Unschuld in Haft behalten, ohne dass die Angehörigen irgendwelche Auskünfte erhielten. Ihr spurloses Verschwinden diente der Abschreckung. Der Erlass wurde in Kraft gesetzt vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) unter Wilhelm Keitel.

Die betroffenen Häftlinge, die mit dem Kürzel NN gekennzeichnet wurden, durchliefen meist zahlreiche Haftstätten. In der Region waren dies das SS-Sonderlager/Konzentrationslager Hinzert (Männer), das Frauenstraflager Flußbach bei Wittlich, aber auch die Haftanstalten in Trier (Landgerichtsgefängnis), Wittlich (Strafgefängnis) und Luxemburg (Gefängnis im Stadtteil Grund).