Bundesverdienstkreuz für Laurence McFalls

Der deutsche Generalkonsul in Montréal, Walter Leuchs (links), verlieh das Bundesverdienstkreuz in Anwesenheit von Ursula Lehmkuhl von der Universität Trier an Laurence McFalls.

Dem kanadischen Politikwissenschaftler Laurence McFalls wurde aus den Händen des deutschen Generalkonsuls Walter Leuchs in Montréal das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. McFalls ist einer der Sprecher des Graduiertenkollegs Diversity (<link http: www.irtg-diversity.com>www.irtg-diversity.com ), das in Kooperation mit Ursula Lehmkuhl (Universität Trier) und Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes) eingerichtet wurde. Es ist das erste deutsch-kanadische Graduiertenkolleg in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Als Botschafter, Brückenbauer und Übersetzer zwischen Kanada und Deutschland hat Laurence McFalls in den zurückliegenden 25 Jahren eine breite und nachhaltige Wirkung entfaltet. Mit dem Bundesverdienstkreuz wird sein langjähriger Einsatz für die Deutschland- und DDR-Forschung in Kanada und sein Beitrag zur Internationalisierung des deutschen Wissenschaftssystems gewürdigt.

Laurence McFalls begann seine akademische Karriere an der Harvard University mit einer Dissertation über die Languedoc, entdeckte aber bald seine Leidenschaft für die deutsche Geschichte und Kultur, für den deutschen Sport und für deutsche Politik. Mit einem Stipendium des German Marshall Funds of the United States führte er in den Jahren 1990 und 1991 umfangreiche Feldforschungen zur „ostdeutschen Revolution“ in den neuen Bundesländern durch. Sein Buch „Communism's Collapse, Democracy's Demise: The Cultural Context and Consequences of the East German Revolution” (1995) gilt noch heute als eine der besten Analysen des politischen und kulturellen Kontextes der Deutsch-Deutschen Beziehungen vor und nach der „Wende“. Laurence McFalls gehört zu den Pionieren der DDR-Forschung in Nordamerika.

Als Professor für Politikwissenschaft an der Université de Montréal trug er seit den frühen 1990er Jahren zur akademischen Institutionalisierung der Deutschlandstudien in Kanada bei. Von 1996 bis 2001 war er Präsident der Eastern German Studies Association (ehemals “GDR Studies Association”). Er beteiligte sich an der Einrichtung eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten kanadischen Zentrums für Deutschland-Studien (Centre canadien d’études allemandes et européennes (CCEAE), (1995-1997) und fungierte seit 2000 bereits fünfmal als Direktor des Zentrums. Er etablierte ein trinationales Seminar in Interkultureller Kommunikation für Master-Studenten aus Lyon, Montréal und Saarbrücken, das mit Unterstützung der ASKO-Europa-Stiftung jährlich in der Europäischen Akademie in Otzenhausen stattfindet.

Mit diesen Initiativen legte er den Grundstein für die Entwicklung des Internationalen Graduiertenkollegs „Diversity: Mediating Difference in Transcultural Spaces“, das heute mehr als 60 Fakultätsmitglieder und Doktoranden auf beiden Seiten des Atlantiks an den Standorten Montréal, Trier und Saarbrücken umfasst.

„Für seinen Einsatz zur Förderung der Internationalisierung von Forschung und Lehre gebührt ihm höchste Anerkennung und unser Dank“, gratulierte Ursula Lehmkuhl zur Auszeichnung.