Kulturgut, das der Krieg erschuf

Im Rahmen der Vortragsreihe in der Volkshochschule "Trier und drumherum – Junge Wissenschaftler/innen erforschen ihre Welt" hält Anja Reichert den zweiten Vortrag zum Thema "Geschichte, Hinterlassenschaften und heutige Nutzung von Festungen des 16.-20. Jahrhunderts im SaarLorLux-Raum" am 15. April 2005 um 19 Uhr, Volkshochschule (Raum 005).

Der SaarLorLux-Raum gilt mit mehr als 300 größeren Festungsanlagen als größtes Festungsfreilichtmuseum der Welt. Die Festungen haben ein bauliches Erbe hinterlassen, das vielfältige Chancen für Erhalt und Folgenutzung bietet. Die Standorte feuerwaffengeprägter neuzeitlicher Festungsanlagen sind jedoch weitgehend unbekannt und finden aufgrund ihres ursprünglichen Zweckes als „Bauwerke des Krieges“ nur wenig Akzeptanz. Zu den Festungen der Neuzeit zählen bastionäre Festungsstädte und Zitadellen des 17. Jh. wie etwa Bitche oder Saarlouis, Forts und Großfestungen des 19. Jh. wie Verdun sowie die weitgehend unterirdischen Bunkersysteme des 20. Jh. (Maginotlinie und Westwall). Der Vortrag wird ihre Geschichte und heutigen Relikte anhand zahlreicher Fotos und Pläne dokumentieren. Zudem wird die breite Palette der Nutzungsmöglichkeiten dieser Anlagen in Museum, Wohn- und Gewerbestandort oder ökologische Nischen thematisiert, wobei den Problemen und Möglichkeiten der bedeutendsten Nachnutzungsvariante "Freizeit und Tourismus" besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.