Hinterlässt ein Trauma Spuren im Gehirn?

Der Hintergrund dieser Untersuchung ist, dass bisher noch nicht klar ist, wie hoch die Sensitivität von Traumaopfern auf bestimmte Reize ist. In der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur gibt es nur eine einzige Studie weltweit, die über Veränderungen sehr früher, vorbewusster EEG-Antworten bei PTB-Patienten berichtet. Wir prüfen in dieser Studie, inwiefern sich das traumatische Ereignis, das jemand im Laufe seines Lebens erfahren hat, auf diese sehr frühe (die ersten 120 ms) Komponente des EEG auswirkt. Während den EEG-Messungen schauen die Patienten einen ruhigen, emotional neutralen Film mit einer Bahnfahrt durch die Schweiz und hören dazu verschiedene Töne. Sie müssen während der halbstündigen Messung nichts tun, nur aufmerksam und wach bleiben.

 

Es wird angenommen, dass sich bei PTB-Patienten eine erhöhte Sensitivität zeigt als bei Menschen ohne PTB. Ein erfolgreicher Nachweis dieser erhöhten "Empfindsamkeit" wäre ein Zeichen, dass sich im Gehirn der Betroffenen durch das Trauma etwas verändert hat. Dieser objektive (weil subjektiv nicht beinflussbare) Nachweis einer strukturellen Veränderung im Gehirn von Traumapatienten wäre ein deutlicher Hinweis, dass das Trauma tiefe Spuren hinterlassen hat. Diese Darstellung der Veränderungen können der Klarheit der Diagnose dienen und möglicherweise in Gutachten eingesetzt werden. Da die Psychotherapie bekanntermaßen auch plastische Hirnveränderungen bewirken kann, besteht in Zukunft Interesse an diesen Nachweisen. Weitere Untersuchungen, die dieses Thema vertiefen, sind vorgesehen. Interessierte sind ganz herzlich eingeladen, an der Studie teilzunehmen.

Diese Untersuchungen dienen dem besseren Verständnis der posttraumatischen Belastungsreaktion und der Verbesserung der Therapie. Mit der Teilnahme werden alle diejenigen unterstützt, die um die körperliche, seelische oder juristische Anerkennung ihres Traumas ringen. Für die Teilnahme gibt es eine kleine Entschädigung (10 € / Stunde) beziehungsweise eine Reisekostenvergütung.

 

Betroffene können sich melden unter Telefonnummer: 0651-201 2895 oder per E-Mail: hmenning@uni-trier.de. (Dr. Hans Menning, Abt. Klinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universität Trier, 54286 Trier).