Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Adipositas

Fortbildung im Fach Psychologie an der Universität Trier

Zum Auftakt präsentierte PD Dr. Anne Schienle neueste Ergebnisse angewandter Grundlagenforschung der Klinischen Psychologie zur Bedeutung der Ekelempfindlichkeit bei Essstörungen. Danach bestehen positive Zusammenhänge zwischen der Neigung zu essgestörtem Verhalten und der subjektiv berichteten Ekelintensität, die sich mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens Neuroimaging sichtbar machen lassen und auf die Rolle einer verstärkten Ekelneigung für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen hinweisen.

In einem Überblicksreferat zeichnete Dr. Karoline Weiland-Heil Wege in die Anorexia Nervosa nach, die mit einer Prävalenz von 1% in der besonders betroffenen Altersgruppe der Frauen zwischen 15 und 30 Jahren auftritt. In dem sich anschließenden Workshop lud sie zum kollegialen Austausch über die Bedeutung der Beziehungsarbeit im therapeutischen Prozess mit dieser Klientel ein.

Um Grundlagen und Behandlungsansätze bei Adipositas ging es in dem Beitrag von Prof. Dr. Reinhold Laessle. Wie viele Störungen ist auch die Adipositas multifaktoriell bedingt. Bedenkt man die gesundheitlichen Risiken dieser Essstörung – Adipositas steigert unter anderem das Risiko für Diabetes II, kardiovaskuläre Erkrankungen, die Entwicklung von Karzi-nomen und führt zu negativen psychosozialen Folgen – liegt der Behandlungsbedarf auf der Hand.

Wie man bereits im Kindesalter eine Gewichtsreduktion praktisch errei-chen und die psychosozialen Folgeprobleme der Adipositas überwinden kann, erarbeitete Dr. Sonja Lehrke mit den Teilnehmenden in dem von ihr geleiteten Workshop.

Neben dem fachlichen Austausch nutzten die Teilnehmenden die Pausen zur Besichtigung der Räumlichkeiten der Psychotherapie-Ambulanz im Fach Psychologie. In einer zum Abschluss der Fachtagung durchgeführten Evaluation lobten die Teilnehmenden die Aktualität der Beträge und die gelungene Mischung aus wissenschaftlichem Input und kollegialem Erfahrungsaustausch und ermunterten die Verantwortlichen zu weiteren Veran-staltungen dieser Art.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Günter Krampen , Tel.: 201-2967, E-Mail: krampenuni-trierde

Dr. Petra Hank, Tel.: 201-2891, E-Mail: hankuni-trierde