Hyperaktivität- Gene oder Meme?

Hyperaktive Kinder im Alter 6 bis 12 können mit Eltern

an einer Studie an der Universität Trier teilnehmen

In einer gerade anlaufenden Studie an 6 bis 12 jährigen hyperaktiven Kindern und deren Eltern versucht der isländische Diplom-Psychologe Haukur Palmason ursächliche Gründe für die Hyperaktivität und das Aufmerksamkeitsproblem der Kinder aufzuklären. Hierbei geht er vor allem auf familiäre und schulische Bedingungen ein die zu diesem Syndrom führen könnten, während seine Kollegen im Labor versuchen genetische, also vererbbare Komponenten zu entschlüsseln.

 

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) nennt sich das in der Sprache der Mediziner und Psychologen. Es handelt sich hierbei um eine Auffälligkeit von der heutzutage etwa 2 bis 5 Prozent der schulpflichtigen Kinder betroffen sind. Aber handelt es sich hierbei wirklich um ein erst heutzutage gravierend offensichtlich werdendes Problem? Schließlich gab es Kinder wie den Zappelphilipp schon immer, deren auffälliges Verhalten vielleicht schlicht und einfach von den Eltern, also genetisch vererbt wurde. Oder liegen dieser heutzutage auffälliger werdenden Störung doch eher veränderte Umweltfaktoren zu Grunde, die unsere Kinder zusehends in ein widernatürliches Umfeld pressen?

 

Für ADHS gibt es nicht nur eine einzige Ursache, vielmehr wird eine Vielzahl von Faktoren diskutiert. Die genetische Veranlagung spielt bei der Entstehung eine entscheidende Rolle, Umwelteinflüsse stehen in Zusammenhang mit Schweregrad, Art der Begleitsymptomatik und dem langfristigen Verlauf. Bei bis zu 50% der betroffenen Kinder verläuft die Störung chronisch und sie leiden bis ins Erwachsenenalter unter den Symptomen.

 

Dies genauer zu erforschen hat sich die Arbeitsgruppe von Prof. Meyer in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus von den Mutterhaus der Borromäerinnen Trier und Dr. Freitag von Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg zum Ziel gesetzt. Im Jahre 2003 wurde im Rahmen des Postgraduiertenkollegs "Psychobiologie", die Abteilung für Verhaltensgenetik der Universität Trier, gegründet.

Dort versuchen Biologen in Zusammenarbeit mit Psychologen und Psychiatrie die wirklichen Gründe für das Verhalten der kleinen Zappelphilipps heraus zu finden.

 

Die Universität Trier sucht derzeit weitere Teilnehmer für diese wissenschaftliche Studie über das Hyperkinetische Syndrom (HKS). Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, welche angeborenen Faktoren (Gene) und welche Umwelteinflüsse für die Erkrankung verantwortlich sind. Die Kinder werden für ihre Teilnahme mit 20 Euro belohnt. Wenn also ADHS bei einem Kind diagnostiziert wurde oder wenn ein Kind ähnliche Symptome zeigt, und zwischen 6 und 12 Jahren alt ist, dann können die Eltern an der Studie teilzunehmen. Sie bekommen interessante Informationen über ADHS und eine ausführliche Ergebnisrückmeldung der verwendeten psychologischen Tests/Fragebögen.

 

Bei Interesse gibt es weitere Information beim zuständigen Studienleiter, Dipl. Psych. Haukur Palmason unter der Telefonnummer 0651-201-3734 oder per E-Mail unter palmasonuni-trierde.