22. Mai: Tagung in Hinzert "»Gemeinschaftsfremde«. Zwangserziehung in NS, BRD und DDR"

Am 22. Mai 2017 findet von 10:00 bis 17:30 Uhr die Tagung "»Gemeinschaftsfremde«. Zwangserziehung im Nationalsozialismus, in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR"" in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert statt.

Die Ausgrenzung von Außenseitern, als „Gemeinschaftsfremde“ stigmatisiert, hatte eine lange Tradition in Deutschland.

Breit war die Palette derer, die unter den Begriff der „Gemeinschaftsfremden“ fiel: Im Nationalsozialismus die so genannten “Asozialen“, als „arbeitsscheu“ abgestellte Menschen, diejenigen, die aus rassischen Gründen nicht in die „Volksgemeinschaft“ passten, wie „Zigeuner“ oder diejenigen, die unter das Erbgesundheitsgesetz fielen.

Kindern von „Gemeinschaftsfremden“ drohte Zwangserziehung, Heimaufenthalt, Psychiatrie; Kinder und Jugendliche, die in die Kategorie der „Gemeinschaftsfremde“ fielen, wurden auch in eigens für sie eingerichtete Konzentrationslager eingewiesen.

Auch nach dem Nationalsozialismus wurden Begriffe, die der Ausgrenzung und der Kategorisierung von Menschen dienten, weiter verwendet, so der des „Asozialen“. Auch blieben die Ressentiments gegenüber dem „Zigeuner“ jahrzehntelang bestehen. Hinzu kamen nun auch Einteilungen wie „Gammler“ oder „kriminell gefährdet“.

In beiden Teilen Deutschlands – der Bundesrepublik und der DDR – war die Heimerziehung eher Strafe als Erziehung. Und diese Erziehung  bestand aus Unterdrückung und Gewalt.

Programm

10:00 Uhr Begrüßung
                   Bernhard Kukatzki (LpB RLP)
10:15 Uhr Deutsche Gesellschaften und ihre Außenseiter.
                   Kontinuitäten im Umgang mit Gemeinschaftsfremden

                   Wolfgang Benz (Berlin)
11:15 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr Nationalsozialistische Konzentrationslager für gemeinschaftsfremde
                   Kinder und Jugendliche

                   Barbara Distel (Dachau)
12:30 Uhr Mittagessen
14:00 Uhr "Minderwertig, unerziehbar, fremdrassig". Zwangserzeihung von
                   "Zigeunerkindern" im NS-Staat

                   Ester Sattig (Berlin)
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr "Zucht und Liebe". Befunde und Reflexionen zur Fürsorgeerziehung
                   in Einrichtungen der Diakonie 1945-1975

                   Ulrike Winkler (Trier)
16:30 Uhr "Umerzogen" in Heimen der DDR
                   Angelika Benz (Benz)

 

Anmeldung unter:
E-Mail: info@gedenkstaette-hinzert-rlp.de
Fax: 0 65 86 / 99 24 94

Veranstaltungsort:
Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert
An der Gedenkstätte, 54421 Hinzert-Pölert

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