4. Juli: Todesurteil wegen versuchten Handtaschendiebstahls - Vortrag im Stadtmuseum

Am 4. Juli 2017 (Dienstag) um 19:00 Uhr wird die Vortragsreihe "Die Gestapo in Trier 1933-1945" fortgesetzt. Felix Knecht referiert zum Thema "Todesurteil wegen versuchten Handtaschendiebstahls im Jahr 1939 - Josef Baumann vor dem Sondergericht Trier" im Stadtmuseum Simeonstift Trier.

Kurz nach Kriegsbeginn wurde die sogenannte „Volksschädlingsverordnung“ erlassen, die es den NS-Sondergerichten ermöglichte, selbst für geringfügige Taten die Todesstrafe zu verhängen. Ein derartiges Urteil traf Josef Baumann, der am 12. Dezember 1939 in der Trierer Innenstadt einen versuchten Handtaschendiebstahl begangen hatte. Das Gericht verurteilte den 20jährigen noch vor Weihnachten zum Tode, weil die Tat im Zusammenhang mit mehreren kleineren Kaufhausdiebstählen zum Zeitpunkt einer verhängten Verdunkelung begangen wurde und der Täter wegen Automatendiebstahls im gleichen Jahr bereits zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Das Trierer Sondergericht brandmarkte ihn deshalb als „Volksschädling“ und „Gewohnheitsverbrecher“. Das Todesurteil gegen Josef Baumann wurde am 14. Februar 1940 um 5:30 Uhr in Köln-Klingelpütz, der zentralen Hinrichtungsstätte für die Sondergerichte des Rheinlandes, vollstreckt.

Die Vortragsreihe zum Thema »Gestapo in Trier 1933-1945« findet ab Juli 2017 wieder statt. statt. Einmal im Monat, jeweils dienstags um 19:00 Uhr, stellt ein Projektmitglied im Museum (Simeonstr. 60, an der Porta Nigra) ein Schwerpunktthema vor. Der Eintritt kostet 6 €, Schüler und Studierende haben freien Eintritt.