Desertifikationsforschung: Gegen Wüstenbildung und Vernichtung von Ressourcen in trockenen Regionen

Experten diskutieren den Einsatz moderner Verfahren zur Auswertung von Satellitenmessungen und Geodaten auf der Konferenz vom 6. bis 9. September 2005

Der aktuelle Forschungsstand wird zum Beginn der Konferenz von fünf herausragenden internationalen Forscherpersönlichkeiten im Rahmen von ‚keynotes’ präsentiert.Während der Konferenz werden in unterschiedlichen Sitzungen verschiedene Aspekte der Analyse und Verarbeitung von Satellitenmessungen und geographischer Daten im Kontext der Degradationsforschung beleuchtet. Ausgewählte Referenten/innen präsentieren ihre Arbeiten in diesen unterschiedlichen Bereichen:

Prof. Dr. Susan Ustin vom ‚Centre for Spatial Technologies and Remote Sensing’ in Davis (USA) wird einen Überblick über Verfahren zur exakten Ableitung pflanzenphysiologischer- und bodenbezogener Informationen aus den Daten verschiedenster Satellitensysteme geben. Dieser wird dann durch einzelne Beiträge ergänzt, die sich beispielsweise mit der Erfassung von Pflanzenbedeckung, Chlorophyll-Gehalten, Bodenfeuchte oder des Gehalts an organischer Substanz befassen.

Eine weiteres, wichtiges Anwendungsgebiet von Satellitendaten sind die Erfassung und das Monitoring von Ressourcenzerstörung, die Analyse zeitlicher Entwicklungen zur objektiven Abschätzung vergangener Prozesse, sowie die Nutzung von Satellitendaten im Kontext von Frühwarnsystemen für Dürre und Wüstenausbreitung. Prof. Dr. Compton J. Tucker vom ‚Goddard Space Flight Center’ der NASA (USA) und Dr. Abdelghani Chebouni vom ‚Institut de Recherche pour le Développement’ (Mexico City, Mexiko) gehören zu den weltweit wichtigsten Vertretern dieser Fachrichtungen und werden diese Sitzungen betreuen.

Neben diesen sehr stark auf die quantitative und qualitative Auswertung von Satellitendaten fokussierten Anwendungen beschäftigt sich ein weiterer wichtiger Forschungszweig mit ihrer Integration in räumlichen Modellen und ihrer Verknüpfung mit sozio-ökonomischen Daten. Nach Einführungen durch Dr. Mark Mulligan (King’s College London, Department of Geography, Vereinigtes Königreich) und Prof. Dr. Eric Lambin (Katholische Universität Louvain-la-Neuve, Belgien) wird ein weites Feld potenzieller Anwendungen vorgestellt. Diese reichen von lokalen Modellen für Planungsbehörden bis hin zur räumlich differenzierten Modellierung der Vegetations- und Bodenzerstörung durch intensive Beweidung in Griechenland oder durch Kängurus in Australien.

Ein wichtiges Element in der Bekämpfung von Wüstenbildung und Ressourcenvernichtung in Trockenräumen sind die nationalen Aktionspläne (NAP), welche im Rahmen der UNCCD eingerichtet wurden. Diese bedienen sich in großem Maße verschiedener Techniken der Satellitenbildauswertung und Modellierung, und werden exemplarisch für verschiedene Bereiche des Nahen und Fernen Ostens von den jeweils Zuständigen vorgestellt.

 

 

Nähere Informationen zur Konferenz sowie ein vorläufiges Programm finden sich auf der Konferenz-Homepage unter www.feut.de/rgldd, Ansprechpartner vor Ort sind Prof. Dr. Joachim Hill(hilljuni-trierde) und Achim Röder (roederuni-trierde).