21.11.: Vortrag über die Vorermittlungen in den 1960er Jahren wegen der Judendeportationen aus Luxemburg

Am Dienstag, den 21. November 2017, referiert Laura Bold um 19:00 Uhr im Stadtmuseum Simeonstift Trier (direkt neben der Porta Nigra) zum Thema: "Das Verfahren ist […] einzustellen". Die Vorermittlungen wegen der Judendeportationen aus Luxemburg (1967-69)“. Der Eintritt für Schüler/innen und Studierende ist frei, ansonsten 6 €. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe "Gestapo in Trier 1933-1945" statt.

Die "Villa Pauly", der Sitz der Gestapo Luxemburg

Nach der Besetzung Luxemburgs im Mai 1940 durch die Nationalsozialisten wurden die dort lebende jüdische Bevölkerung zunächst diskriminiert, vertrieben und isoliert, ehe die noch verbliebenen 674 Juden schließlich von Oktober 1941 bis September 1943 in mehreren Transporten in Richtung Osten deportiert wurden. Lediglich 36 betroffene Personen haben den Zweiten Weltkrieg überlebt. Ende der 1960er Jahre kam es zu einem Vorermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Dortmund wegen Mordes bzw. Beihilfe zum Mord an diesen Juden. Hierzu wurden ehemalige Angehörige des Einsatzkommandos Luxemburg sowie der Zivilverwaltung in Luxemburg verhört und zu ihrer persönlichen Beteiligung an den Deportationen befragt. Obwohl es letztlich zur Einstellung des Verfahrens kam, stellen die Vernehmungsakten für uns heute eine wertvolle Quelle dar und geben Einblicke in die Organisation der Transporte und das Selbstverständnis der NS-Täter. Im Vortrag sollen daher nach einer inhaltlichen Einführung über die nationalsozialistische Judenpolitik in Luxemburg und die Nachkriegsermittlungen anhand ausgewählter Vernehmungen individuelle Verteidigungsstrategien und Motivstrukturen von NS-Tätern aufgezeigt werden.