Polizei hebt die Sperrung des Uni-Campus auf

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Letzte Meldung

Nach der Festnahme eines 23-Jährigen wegen Bedrohung des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Trier - und damit des gesamten Campus - haben die weiteren Ermittlungen der Polizei keine Hinweise auf eine weiter andauernde Gefahr ergeben. Die polizeilichen Maßnahmen am Unigelände werden beendet. Der Campus ist damit wieder zugänglich. Insgesamt waren etwa 200 Einsatzkräfte der Polizei, der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes und der Universität Trier zusammen im Einsatz.

Die Universitätsleitung dankt den Einsatzkräften für ihr verantwortungsvolles und umsichtiges Handeln sowie allen Mitarbeitenden und Studierenden für ihr Verständnis und ihre Besonnenheit. Ein besonderer Dank gilt allen, die durch ihren Einsatz die Ermittlungsarbeiten unterstützt haben.

Die Kurznachrichten

++ Polizei hebt Sperrungen auf Campus I auf. Zur Meldung des <link https: www.presseportal.de blaulicht pm>Polizeipräsidium Triers.++

++ Der Unipräsident äußert sich <link https: www.swr.de swraktuell rp uni-praesident-jaeckel-zur-amokdrohung-studenten-sollen-zu-hause-bleiben id="1682/did=20687622/nid=1682/5sqy1c/index.html">zur Situation im SWR. ++

++ Aktuelle Informationen des Studiwerks Trier: Die Mensa auf Campus I bleibt heute geschlossen. Die Mensa auf Campus II und alle weiteren Cafeterien sind geöffnet. ++

++ Aktuelle Information der Universitätsleitung: Die Polizei hat die Lage auf dem Campus der Universität unter Kontrolle. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, wird die Sperrung der Zugänge zur Universität bis auf weiteres aufrechterhalten. Es findet eine kontinuierliche Prüfung der Lage statt. Sobald die polizeilichen Maßnahmen aufgehoben werden können, erfolgen weitere Informationen. Die durch die Ausnahmesituation entstandenen Probleme in Studien- und Prüfungsangelegenheiten werden für die Betroffenen keine nachteiligen Folgen haben. ++

++ Wegen der Bedrohungslage an der Universität Trier bleiben die Zugänge zu Campus 1 vorerst gesperrt. Daher rät die Universitätsleitung Mitarbeitern und Studierenden bis auf weiteres dem Campus fern zu bleiben. In einem Social Media-Nachrichtendienst hatte gestern Abend ein Chat-Teilnehmer die Stürmung einer Vorlesung der Rechtswissenschaften angedroht. Die Universitätsleitung wird auf der Homepage, den Social Media-Kanälen und über den internen Verteiler informieren sobald die Bedrohungslage nicht mehr gegeben ist. ++

Mitteilung vom Morgen

Mit der Androhung, eine Vorlesung der Juristischen Fakultät am heutigen Freitagmorgen 24. November, im Audi-Max des Trierer Uni-Campus zu stürmen und mit einer halbautomatischen Waffe gezielt Menschen zu töten, machte ein 23-jähriger Student über ein Social-Media-Portal auf sich aufmerksam. Nach intensiven Ermittlungen der Polizei Trier nehmen Kräfte rheinland-pfälzischer Spezialeinheiten den Tatverdächtigen in den frühen Morgenstunden in Trier fest.

Die erste Drohmail auf einem Social-Media-Dienst versandte der Student um 22.19 Uhr am gestrigen Abend. Hierzu nutzte er ein Portal, das aufgrund seiner Anonymisierungsmöglichkeiten insbesondere unter Schülern und Studenten beliebt ist. Nachdem die ersten Chatteilnehmer ihm geantwortet und ihn zurechtgewiesen hatten, wiederholte und konkretisierte der Verdächtige seine Drohungen. Aufgrund dessen entschieden sich die Empfänger der Nachrichten, ebenfalls Studenten der Uni Trier, die Polizei einzuschalten und eine Strafanzeige zu erstatten. Dem folgte ein Sondereinsatz der Trierer Polizei, die nach den ersten Hintergrundermittlung von der Ernsthaftigkeit der Bedrohungslage ausging. Die weitreichenden Ermittlungen, die sich durch die gesamte Nacht erstreckten, wurden in vorbildlicher Weise durch den in Berlin ansässigen Betreiber des Dienstes und die Verantwortlichen der Universität Trier unterstützt. Dies führte zur Identifizierung des Tatverdächtigen, seiner Wohnung in Uninähe in Trier und seines benutzten Accounts. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier erließ ein Ermittlungsrichten des Amtsgerichts Trier noch in der Nacht einen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnung. Aufgrund der potenziellen Gefährlichkeit des Tatverdächtigen entschied der verantwortliche Polizeiführer, den Beschluss durch Spezialeinsatzkräfte der rheinland-pfälzischen Polizei durchführen zu lassen. Um 7 Uhr stürmten die Spezialkräfte die Wohnung des 23-Jährigen in Trier und nahmen den Tatverdächtigen fest. Im Rahmen der anschließenden Durchsuchung der Wohnung wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die halbautomatische Waffe, die zur Tatausübung verwendet werden sollte, wurde jedoch nicht gefunden. Derzeit führt die Polizei umfangreiche Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Leitung der Universität durch. Um jedes Restrisiko auszuschließen, führt die Polizei derzeit einen Schutzeinsatz auf dem Gelände der Universität durch. Das Gebäude des Audi-Max und die Mensa wurden vorsorglich gesperrt.

Die Kriminalpolizei Trier hat Ermittlungsverfahren unter anderem wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Die Polizei bittet Personen, die sachdienliche Hinweise zur Tat oder zum Täter geben können, sich unter der Telefonnummer 0651/9779-2290 zu melden.