Pressekonferenz 55. Deutscher Geographentag - GrenzWerte

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten Prof. Elmar Kulke als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie, Prof. Heiner Monheim (Universität Trier), Prof. Paul Reuber (Universität Münster), Prof. Karl Ganser (Breitenthal), Prof. Matthias Winiger (Rektor der Universität Bonn) und Dr. Stefan Schmitz vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über erste Ergebnisse und Diskussionsbeiträge.

 

Das Fach Geographie hat seit den 60iger Jahren einen Strukturwandel vollzogen. Geographie- und Geowissenschaften bieten heute neue Perspektiven in Praxis und Forschung. Jährlich werden rund 1.700 Geographen ausgebildet. Der Arbeitsmarkt bietet vielfältige Berufsfelder etwa im Bereich von Umwelt, Raum- und Regionalplanung.

 

Die Eckdaten zum Geographentag bekräftigten den Wandel: Rund 300 Schüler und 660 Studierende sind dieses Jahr am Geographentag dabei, der damit insgesamt rund 2000 Teilnehmer hat. Früher waren die Wissenschaftler überwiegend unter sich. Neu ist das Programm zum „Jungen Geographentag“ mit Veranstaltungen für Schüler zum Geographiestudium, mit Präsentationen zu studentischer Forschung und Projektarbeit, Infos zum Arbeitsmarkt und zu Berufsfeldern. Darüber hinaus finden Posterausstellungen mit Prämierung statt, eine Praktikumsbörse und vieles mehr.

 

Wie weit reicht Europa? Und welcher Teil davon soll zukünftig die Europäische Union bilden? Die Politische Geographie befasst sich unter anderem mit den Kontroversen um die politisch-geographische Erweiterung der EU und erarbeitet wissenschaftliche Analysen. Es geht u.a. darum, wie variabel Grenzen sind und wie sprachlich-politische Argumente im Themenfeld von Macht-Raum-Konflikt eingesetzt werden.

 

Regional unterschiedliche Wachstums- und Schrumpfungsprozesse werden in Deutschland gravierende Veränderungen mit sich bringen. Die Umkehrung von Wachstumsparadigmen und die damit verbundenen Konsequenzen umriss Prof. Ganser: "Der Wissenschaftler muss selbst zum Akteur werden", nicht zuletzt deshalb, weil die Ausführenden fehlen.

 

Weitere Themen der Pressekonferenz waren die nachhaltige Entwicklung weltweit sowie die globalen Veränderungen der Umwelt, verbunden mit der Frage, welchen direkten oder indirekten Anteil der Mensch am Klimawandel hat.

Der 55. Deutsche Geographentag schließt morgen, Mittwoch, 5.10.2005, mit einer großen Abschlussveranstaltung um 17 Uhr im Auditorium maximum, Campus I, Universität Trier.