Frithjof Voss Stiftung verleiht Wissenschaftspreise für Geographie 2005

55. Deutscher Geographentag Trier 2005: Nachwuchswissenschaftler für hervorragende Leistungen ausgezeichnet

Wissenschaftspreis Anthropogeographie

Dr. Heike Jöns wird für ihre Forschungen über die Bedingungen und Auswirkungen internationaler Mobilität von hochrangigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem Wissenschaftspreis für Anthropogeographie ausgezeichnet. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten stehen die Verläufe und Auswirkungen staatlich geförderter Mobilität von Wissenschaftlern und die Kooperationen zwischen Wissenschaftlern verschiedener Länder und Fächer. Die Leithypothese ihrer Untersuchungen lautet, dass wissenschaftliche Arbeit im Gegensatz zu früheren Annahmen auf vielfältige Weise auch räumlich strukturiert ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die Generierung von Wissen abhängt von unterschiedlichen wissenschaftlichen Milieus, von unterschiedlichen lokalen Forschungstraditionen und vor allem vom unterschiedlichen Eingebundensein in nationale und internationale Netzwerke. „Heike Jöns hat auf innovative Weise multimethodische empirische Forschung mit gesellschaftstheoretischer Diskussion verknüpft“, sagte Peter Meusburger, Geographieprofessor an der Universität Heidelberg, in seiner Laudatio auf die Preisträgerin. Ihr Entwurf einer erweiterten Akteursnetzwerkperspektive habe für die Bildungsgeographie und andere Forschungsdisziplinen wichtige Impulse gebracht. Die empirischen Befunde und theoretischen Erkenntnisse lieferten zudem bedeutende argumentative Grundlagen für die aktuelle Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschul- und Forschungsstandorts Deutschland.

 

Wissenschaftspreis Physische Geographie

Den Wissenschaftspreis für Physische Geographie erhält Privatdozent Dr. Martin Sauerwein für seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geoökologie, insbesondere der Stadtökologie. Die Ergebnisse seiner Forschungen zu bodengeographischen Prozessen in Stadtböden habe bereits jetzt einen wichtigen Betrag zu einem immer bedeutender werdenden Thema geleistet, betonte die Jury. Gerade die Belastungen von Böden im städtischen Bereich werden eine vermehrte Aufmerksamkeit erfahren. „Es gelingt Martin Sauerwein, von exemplarisch entwickelten Lösungen zu allgemeinen Gesetzmäßigkeiten zu kommen und wichtige Handlungsempfehlungen zu erarbeiten“, so Professor Helmut Brückner vom Fachbereich Geographie der Universität Marburg bei der Preisverleihung im Audimax der Universität Trier.

 

Zur Stiftung

Die Stiftung für Geographie wurde 2001 von Prof. Frithjof Voss gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Geographie in Wissenschaft und Forschung sowie als Schulfach zu fördern und ihre anwendungsbezogene Bedeutung in der Öffentlichkeit zu stärken. Dies erfolgt im Wesentlichen durch die Verleihung von Preisen – wie den Wissenschaftspreisen für Physische Geographie und für Anthropogeographie. Die Auszeichnungen werden im zweijährigen Turnus anlässlich des Deutschen Geographentages vergeben. Die Stiftung will auf diese Weise „den Wert hervorheben, den das Fach für den Dienst am Menschen besitzt, indem es sich Problemen von existentieller Tragweite widmet und dazu beiträgt, Lösungsansätze für den Schutz, den Erhalt und die Wiederherstellung wesentlicher Lebensgrundlagen zu finden“.

 

Weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V.

Dr. Peter Wittmann

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 0341/255-6574,

Fax: -6598

E-Mail: p_wittmannifl-leipzigde