29.01.: Montagsvortrag "Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich"

Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Montagsvortrag am Montag, dem 29. Januar 2018 um 14 Uhr c. t. in Raum C22, Universität Trier, Campus I

Der Campus der Generationen lädt ein zum Montagsvortrag

Neue Grundlagen zur Erforschung der mittelalterlichen jüdischen Geschichte:

Das Projekt „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich“

mit Dr. Jörg Müller, Mittelalterliche Geschichte

Seit 2006 wird das Projekt „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich“ am Trierer Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz gefördert. Geleitet wird es von Prof. (em.) Dr. phil. Dr. h. c. Alfred Haverkamp und Prof. Dr. Lukas Clemens. Das ambitionierte Vorhaben verfolgt langfristig das Ziel, erstmals alle relevanten zeitlich und räumlich fixierbaren Quellen zur Geschichte der Juden im Gebiet des römisch-deutschen Reiches für den Zeitraum von 1273 bis 1519 chronologisch zu erfassen und je nach Editionslage als Regest oder Volltext online auf der Projektwebsite zur Verfügung zu stellen.

Das Projekt strebt damit die Überwindung eines erheblichen Defizites an. Dieses resultiert aus der insbesondere im deutschsprachigen Raum stark vernachlässigten Verknüpfung der Geschichte der Juden mit der allgemeinen Geschichte und äußert sich auch darin, dass die deutsche Forschung im Unterschied zu anderen europäischen Ländern bisher lediglich auf wenige, zudem regional oder lokal begrenzte Quelleneditionen, Regestenwerke und Inventare zurückgreifen kann.

Die Quellenüberlieferung ist vielfältig. Quantitativ hervorzuheben sind neben einer großen Anzahl von lateinischen, volkssprachlichen und hebräischen Urkunden insbesondere die seit den 1270 Jahren aufkommenden und rasch zunehmenden seriellen Quellen vornehmlich städtischer Provenienz (Rechnungsbücher, Gerichtsbücher, Baubücher etc.). Diese Quellengruppe erweist sich als wahre Fundgrube, hat aber im Rahmen der Erforschung der jüdischen Geschichte bislang kaum Beachtung gefunden.

Der Vortrag findet statt am 29. Januar, 14 Uhr c.t. im Seminarraum C 22, Campus I.

Der Besuch aller Montagsvorträge ist gebührenfrei und ohne Anmeldung möglich