"Weiterbildung als Fahrschein aus der Zone der Prekarität"

Tagung an der Universität Trier: Auftaktveranstaltung zum gleichnamigen Forschungsprojekt am 17. Februar 2006 von 13 bis 19 Uhr in A9/10

"Weiterbildung ist in Deutschland ein exklusives Gut, in dessen Genuss nicht alle gleichermaßen kommen", so Katrin Baltes und Andrea Hense, Soziologinnen der Universität Trier. "Gerade weil die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung bei Höherqualifizierten stärker ist als bei Geringqualifizierten und weil sie in der aktuellen wirtschaftlichen Situation zusätzliche Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet, verstärkt sie bereits bestehende Bildungsungleichheiten und Nachteile am Arbeitsmarkt." Zu dem Thema "Weiterbildung als Fahrschein aus der Zone der Prekarität" findet eine Tagung an der an der Universität Trier 17. Februar 2006 von 13 bis 19 Uhr in A9/10 statt. Gleichzeitig ist es die Auftaktveranstaltung des gleichnamigen Forschungsprojektes.

 

Seit den 1970er Jahren entstehen neue Formen von Erwerbsarbeit, die zunehmend mehr von einem gesicherten Normalarbeitsverhältnis abweichen. Diese so genannten „prekären“ Beschäftigungsformen schaffen zusammen mit der wachsenden strukturellen Arbeitslosigkeit neue Bedingungen am Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund will das von Katrin Baltes und Andrea Hense geleitete Forschungsprojekt "Weiterbildung als Fahrschein aus der Zone der Prekarität" die Frage untersuchen, welche Unterschiede in der Partizipation an Weiterbildung zwischen Arbeitslosen, Personen in Leiharbeit und Personen in so genannten Normalarbeitsverhältnissen bestehen, und wie diese Unterschiede begründet sind. Ferner soll beleuchtet werden, inwiefern Weiterbildung bessere Chancen am Arbeitsmarkt verschafft.

 

Namhafte Soziologen und Erziehungswissenschaftler aus Berlin, Hamburg und Trier geben bei der Tagung einen Einblick in die zentralen Themenbereiche des Projektes. Mit ersten Forschungsergebnissen aus dem Projekt "Weiterbildung als Fahrschein aus der Zone der Prekarität" ist Mitte des Jahres zu rechnen. Baltes und Hense erhoffen sich hierzu Unterstützung von der lokalen Bevölkerung, der die Resultate auch zugute kommen sollen. Denn neben der Auswertung amtlicher Statistiken werden 30 Soziologie-Studierende in den nächsten Wochen Befragungen in der Region Trier durchführen. Insbesondere die Situation der Leiharbeiter soll dabei umfänglich erfasst werden, da diese in der Forschung bislang weitgehend vernachlässigt wurde.

 

 

Für Interviews stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung:

 

Katrin Baltes

0651-201-2612

balteskuni-trierde

Fachbereich IV: Soziologie, Universität Trier

 

Andrea Hense

0651-201-2728

henseuni-trierde

 

 

Programm:

 

  • 13.00 Uhr: Begrüßung und Vorstellung des Forschungsprojektes (Andrea Hense, Katrin Baltes, Trier)
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  • 14.00 Uhr: Exklusion als Kategorie der Gesellschaftsanalyse (Prof. Dr. Martin Kronauer, Berlin)
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  • 15.00 Uhr: Leiharbeit als Ort sozialer und beruflicher Prekarität (Dr. Berthold Vogel, Hamburg)
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  • 16.00 Uhr: Kaffeepause
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  • 16.30 Uhr: Weiterbildung im beruflich-betrieblichen Kontext neue Chancen durch lernförderliche Arbeitsgestaltung? (Prof. Dr. Peter Dehnbostel, Hamburg)
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  • 17.30 Uhr: Veränderungen im System der Weiterbildung
  • Konsequenzen für die Teilnehmerforschung (PD Dr. Christiane Hof,Trier)

     

  • 18.30 Uhr: Abschlussdiskussion