Workshop am 8. und 9. März an der Universität Trier: "Neuere Befunde der Mediensozialisationsforschung"

Die Mediensozialisationsforschung beschäftigt sich mit der Frage, wie und unter welchen Rahmenbedingungen Heranwachsende zu Nutzern von Medien werden. Als ein wesentliches Resultat lässt sich einerseits das Phänomen einer Konzentration auf wenige Medien ("the-morethe-less") anführen, andererseits die Tendenz, ein breites Medienangebot zu nutzen ("the-more-the-more"). In dem Workshop „Neuere Befunde der Mediensozialisationsforschung“ an der Universität Trier werden am 8. und 9. März 2006 Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Veranstalter sind Prof. Dr. Michael Jäckel und Diplom-Kauffrau Sabine Wollscheid (FB IV, Soziologie).

 

Gegenwärtig wird insbesondere danach gefragt, ob und wie neue Medien in den eigenen „Medienhaushalt“ integriert werden. Jüngere Zielgruppen stehen hierbei im Zentrum des Forschungsinteresses; gleichzeitig interessiert jedoch auch, wie sich dies im Generationenvergleich darstellt. Diese Frage soll im Rahmen dieses Workshops mit der aktuellen und kontrovers geführten Diskussion um den Rückgang des Lesens (insbesondere der jüngeren Generation) verbunden werden.

 

Die Familie ist nach wie vor eine bedeutende (Medien-) Sozialisationsinstanz, da Kinder dort zum ersten Mal mit Medien in Berührung kommen, wobei dem Lesen eine Schlüsselfunktion zur Nutzung des weiteren Medienspektrums zugeschrieben wird. Mit der Auflösung traditioneller Rollenstrukturen nimmt neben der Mutter gegenwärtig auch der Vater eine zentrale Stellung innerhalb der Lesesozialisation ein. Dabei soll jedoch nicht vergessen werden, dass Leseförderung stets auch als eine gemeinnützige Aufgabe zu verstehen ist, welche auch außerhalb der Familie ihren Platz hat. Ferner unterliegt die Zeit, die sowohl für die Nutzung eines breiten Medienspektrums aufgebracht wird als auch für die Sozialisation zur Nutzung von Medien verwendet wird, "natürlichen" Grenzen, die nur teilweise durch eine anwachsende Nebenbei-Nutzung von Medien überwunden werden können.

Der Workshop verfolgt das Ziel, diese Aspekte innerhalb einer Diskussion mit Experten zu vertiefen.

 

Programm

 

Mittwoch, 08. März 2006

  • 13.30 - 14.00 Uhr: Get together!
  • 14.00 - 14.15 Uhr: Begrüßung und Einführung in die Thematik
  • Prof. Dr. Michael Jäckel, Universität Trier

  • 14.15 - 15.15 Uhr: Fernseh- und Lese-Zeit im familialen Kontext
  • Sabine Wollscheid, Universität Trier

  • 15.15 - 16.00 Uhr: Mediennutzung im Generationenvergleich
  • (unter besonderer Berücksichtigung des Lesens)

    Dr. Christa-Maria Ridder, Leiterin der Redaktion “Media Perspektiven“

  • 16.00 - 16.30 Uhr: Kaffeepause
  • 16.30 - 17.30 Uhr: Leseforschung und Leseförderung - Ergebnisse neuerer Studien und Praxisprojekte.
  • Bodo Franzmann, Stiftung Lesen

  • 17.30 - 18.30 Uhr: Das Leseerlebnis - Neuere Befunde aus der Buchmarktforschung
  • Dr. Christoph Kochhan, Börsenverein des

    deutschen Buchhandels e.V.

  • Abendprogramm
  •  

    Donnerstag, 09. März 2006

     

  • 09.00 – 10.00 Uhr: Medienkomplementarität oder Mediensubstitution?
  • Was können wir aus der Mediennutzung von

    Kindern und Jugendlichen lernen? Sabine Feierabend,SWR Medienforschung

  • 10.00 – 11.00 Uhr: Mediennutzung im Tagesverlauf.
  • Eine Längsschnittbetrachtung

    Joachim Wiedemann, NDR Medienforschung

  • 11.00 - 11.30 Uhr: Kaffeepause
  • 11.30 - 12.30 Uhr: Nebenbeifernsehen – Sozialisation und an dere Ursachen
  • Dr. Christoph Kuhlmann, TU Ilmenau

  • Anschließend Imbiss, gegen 13.00 Uhr Ende der Veranstaltung