Anglist wird neuer Vizepräsident der Universität Trier

Professor Dr. Wolfgang Klooß wurde vom Senat im ersten Wahlgang gewählt

Der Anglist Prof. Dr. Wolfgang Klooß wurde in der Sitzung des Senats am Donnerstag, 23. Februar 2006, für den Zeitraum von vier Jahren im ersten Wahlgang zum Vizepräsidenten gewählt. Seine Zuständigkeiten liegen in den Bereichen Forschung, Lehre, Weiterbildung und Internationale Beziehungen. Damit übernimmt erneut ein Vertreter aus den Geisteswissenschaften dieses Amt. Klooß wird vor allem mit der durch den Bologna-Prozess notwendig gewordenen Umstellung der herkömmlichen Studiengänge auf die unter anderem aus den angelsächsischen Ländern bekannten Bachelor- und Master-Abschlüsse befasst sein. Es handelt sich hierbei um die tiefgreifendste Studienreform der letzten Jahrzehnte mit dem Ziel der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums. Die Amtszeit des neuen Vizepräsidenten beginnt am 13. April 2006 und endet am 12. April 2010.

 

Wolfgang Klooß wurde 1988 an die Universität Trier berufen, wo er einen Lehrstuhl für Anglistische Komparatistik innehat. Seit 1991 ist er Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kanada-Studien. Er war mehrfach Geschäftsführer des Faches Anglistik sowie Mitglied zahlreicher universitärer Gremien und Kommissionen. Von 1997 bis 1999 wirkte er als Präsident der Gesellschaft für Kanada-Studien in deutschsprachigen Ländern und gehörte dem Internationalen Rat für Kanada-Studien an. Seit 2003 ist er Senatsmitglied. Im letzten Frühjahr wurde er zum Dekan des Fachbereichs II: Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften gewählt.

 

Prof. Dr. Wolfgang Klooß wurde 1948 in Kassel geboren. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Marburg und in den USA war er nach dem Staatsexamen (1972) zunächst Wissenschaftlicher Assistent am Englischen Seminar der Universität Marburg. 1976 wurde er dort mit einer Arbeit über den englischsprachigen Roman Afrikas promoviert. Von 1977 bis 1988 wirkte Klooß unter anderem als Hochschulassistent und nach der Habilitation

(1985) als Privatdozent am Englischen Seminar der Universität Kiel.

Seine Habilitationsschrift über "Geschichte und Mythos in der englischsprachigen Literatur Kanadas" wurde durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und mit einem Preis der Kanadischen Regierung gewürdigt.

 

Nach seiner Berufung an die Universität Trier hat Klooß die anglistische Literaturwissenschaft in ihrer ganzen Breite, unter besonderer Berücksichtigung der Kulturen Nordamerikas, in Lehre und Forschung vertreten. Einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Anglistik und Amerikanistik an die Universität Jena lehnte er 1999 ab. Prof. Klooß hat Gastprofessuren in den USA und Kanada wahrgenommen sowie kontinuierlich Vorträge in Großbritannien, Kontinentaleuropa und Nordamerika gehalten.

 

Klooß ist Verfasser und Herausgeber einer Vielzahl einschlägiger Monographien, Sammelbände und wissenschaftlicher Abhandlungen zur Anglistik, Amerikanistik und Kanadistik. Er gehört den Herausgebergremien mehrerer (internationaler) Fachzeitschriften und wissenschaftlicher Reihen an. Unlängst ist eine von ihm mitgestaltete, bereits vielbeachtete Geschichteder Literaturen Kanadas erschienen.